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Mittelrhein

Welterbe-Serie, Teil 8: Vier Jahreszeiten im und um den Weinberg: Wie bei Winzer Jens Didinger aus der Traube an der Rebe der Wein in der Flasche wird

Von Mira Müller
Jens Didinger und seine Tochter Ida sind Winzer aus Leidenschaft. Zwar bewirtschaften sie auch den Burggarten in Osterspai, ihr Hauptanbaugebiet ist aber der Bopparder Hamm gegenüber von Osterspai, der im Hintergrund zu erkennen ist.
Jens Didinger und seine Tochter Ida sind Winzer aus Leidenschaft. Zwar bewirtschaften sie auch den Burggarten in Osterspai, ihr Hauptanbaugebiet ist aber der Bopparder Hamm gegenüber von Osterspai, der im Hintergrund zu erkennen ist. Foto: Mira Müller

Wingerte prägen das Landschaftsbild im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal schon seit Jahrhunderten. Und früher wie heute ist die Weinherstellung in den steilen Hängen entlang des Rheines mit großem Aufwand und viel Handarbeit verbunden, die die Winzer, die Gärtner des Welterbegebiets, gern auf sich nehmen. Winzer setzen hier ihr Wissen und ihre Mannes- beziehungsweise Frauenkraft ein und halten alte Traditionen hoch – in einem ewigen Kreislauf mit den Jahreszeiten. Aber welche Arbeiten fallen übers Jahr eigentlich in einem Weinberg an, bis am Ende der güldene Saft in der Flasche landet? Jens Didinger und seiner Tochter Ida vom Weingut Didinger in Osterspai, die ihren Wein im Bopparder Hamm anbauen, haben mit uns über diesen Kreislauf gesprochen

Lesezeit: 6 Minuten
Der Winter „Im Winter beginnt im Weinberg der Rebschnitt“, erzählt Jens Didinger. Das Triebholz, an dem vor Kurzem noch die Trauben hingen und sich die Blätter im Herbst leuchtend rot färbten, verbleibt gehäckselt als organischer Dünger im Weinberg. Nur noch ein Trieb wird am Rebstock stehen gelassen und am Drahtrahmen gebogen. ...
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Im Weingut Didinger packt die ganze Familie mit an

„Der Weinbau in der Familie Didinger lässt sich bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückverfolgen“, erzählt Jens Didinger vom Weingut Didinger in Osterspai. Doch Winzer als Haupterwerb sind Didingers „erst“ seit vier Generationen. Sein Großvater war Fuhrmann und hatte Weinberge im Bopparder Hamm, seine Großmutter, gebürtige Bopparderin, hatte ebenfalls Weinberge, die sie von ihrem Bruder erbte, als dieser im Krieg fiel.

Setzte die Familie damals zusätzlich zum Wein auch noch auf Obstanbau, vor allem Kirschen und Erdbeeren, entschied man sich wegen des Preisverfalls für Kirschen in den 1980er-Jahren, sich auf Wein zu spezialisieren. Im Bopparder Hamm – vis-à-vis zu ihrem Weingut in Osterspai – bauen sie auf sechs Hektar ihren Wein an. Das Gros der Rebsorten mit rund 80 Prozent ist der Riesling, „Tendenz steigend“, sagt Jens Didinger. Außerdem bauen sie noch Müller-Thurgau, Grauer Burgunder, Kerner-, Spätburgunder und Dornfelder an. Neben dem Weinbau führen Didingers auch noch einen Gutsausschank, den es bereits seit 1969 gibt. Die anfallende Arbeit stemmt Jens Didinger mit seiner Frau Veronica und Tochter Ida gemeinsam mit zwei Festangestellten, unterstützt durch die gesamte Familie.

Mira Müller