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Aktualisierte Inszenierung „Richard III.“ nimmt Bezug auf zeitgenössische Politik

Der amerikanische Literaturprofessor Stephen Greenblatt behauptete in der „FAZ“: „Shakespeare erklärt die amerikanische Präsidentschafts-wahl.“ In der Tragödie „Richard III.“ zeige Shakespeare alle Facetten, die im amerikanischen Wahlkampf 2015/2016 rund um die Welt zu Fassungslosigkeit führten. Bleibt noch zu erwähnen, dass das Stück „Richard III.“ bereits bei seiner Entstehung als eklatante politische Lüge konzipiert war. Hatte doch der Großvater der Königin Elisabeth I. aus dem Hause Tudor dem Hause Plantagenet (York und Lancaster) die Macht blutig entrissen. Darum war es für Shakespeare opportun, den letzten Plantagenet-König Richard III. als bösartigsten Schurken und Mörder der Weltliteratur zu zeichnen. In unserer Zeit ist die hohe Politik häufig nicht minder skrupellos. Da drängt sich dem SoTheater das hässliche Bild einer Rattenpopulation auf dem verkommenen „rost-belt“ eines Schrottplatzes auf, von wo zwischen den Überresten vergangener Pracht und Übersättigung nun die Pest in alle Welt hinausgetragen werden könnte. „Doch wir spielen stattdessen in der gepflegten Halle des S&R-Autohauses in Diez, in der uns Herr Georg Spies in großartiger Gastfreundschaft für einige Wochen Asyl gewährt, weil wir unser Theater räumen mussten“, freut sich Theatergründer Rolf May.

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Aufführungstermine dieser SoTheater-Spielzeit: 8., 9., 10., 15., 16., 17., 22., 23. und 24. September, Beginn ist freitags und samstags um 20 Uhr, sonntags um 18 Uhr. Die Matinee ist für Sonntag, 27. August, 11 Uhr, im Autohaus S&R Automobile Diez, Koblenzer Straße 16, geplant.