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Kreis Neuwied

Überfall auf Kifferbude: So erlebten die Opfer den Raub

Von Eugen Lambrecht
Foto: dpa/Symbolfoto

Eigentlich wollte er nur ein Bad nehmen, sich mit seiner Freundin und dem gemeinsamen Mitbewohner einen entspannten Abend machen, vielleicht noch einen Joint rauchen. Doch erst stürmte eine Jugendclique seine Kifferbude, bedrohte ihn mit einem Baseballschläger und einer Pistole, beraubte ihn um 90 Euro und drei Gramm Marihuana. Kaum war die Diebestruppe abgezogen, klopften Polizisten an seiner Tür, stellten seine Wohnung auf den Kopf, beschlagnahmten sein letztes Geld und sein restliches Gras. Der 26. Oktober 2015 war ein Tag zum Vergessen für den Dorfdealer (19) aus dem Kreis Neuwied. Und offensichtlich nahm er das Vergessen wörtlich. Denn jetzt, im Prozess am Landgericht Koblenz, hat er als Zeuge gegen die Jugendclique ausgesagt – und sich an so gut wie nichts mehr erinnern können.

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Der 19-Jährige wirkte zerstreut, in seinen Gedanken verlangsamt. Fragen des Gerichts beantwortete er zögerlich, häufig erst nach langen Momenten der Stille. Damit stellte er die Geduld des Vorsitzendes Richters Andreas Groß auf die Probe. Ob es ihm nicht gut ginge, wollte Groß vom 19-Jährigen wissen. Ob er Angst habe auch. ...