Während sich die Narren Sorgen um das Wetter machen, legt die Polizei im Westerwaldkreis ihr Augenmerk an Karneval auf Gewaltdelikte als Folge von übermäßigem Alkoholkonsum. Besondere Sicherheitsvorkehrungen wie Videoüberwachung oder mobile Eingreifkräfte wird es an den tollen Tagen nicht geben. Auch wird die Personalstärke der Polizei im Kreis an Fastnacht nicht extra aufgestockt. Denn im Westerwald rechnet die Polizeidirektion Montabaur nicht mit Anschlägen, Ausschreitungen oder Großeinsätzen, wie deren Sprecher Andreas Bode auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt.
Dennoch werde es eine verstärkte Polizeipräsenz geben, macht Bode deutlich. „Die Mindeststärke der Dienststellen wird angehoben. Wir achten darauf, dass nicht zu viele Kollegen Urlaub nehmen und die Dienstgruppen eine größtmögliche Einsatzstärke haben“, so der Polizeisprecher. „Bei Ruhestörungen, Schlägereien, Rohheitsdelikten und Beleidigungen sind wir sofort vor Ort“, betont Bode. Insbesondere bei den großen Karnevalszügen wie in Herschbach/Uww. oder in diesem Jahr in Hundsangen werden die Wäller Polizeibeamten stark vertreten sein. „Wir wissen, wo wir präsent sein müssen“, sagt Bode. So werde in Hundsangen, wo der Karnevalszug nur alle vier Jahre stattfindet, mit rund 15.000 Zuschauern gerechnet.
Gravierende Zwischenfälle habe es in den vergangenen Jahren im Kreis nicht gegeben, resümiert Bode. „Das Problem an Karneval ist immer wieder, dass Jugendliche bereits stark alkoholisiert zu den Zügen kommen und dann weiter trinken. Das endet meist mit Gewaltdelikten“, so der Sprecher. Bei Veranstaltungen, die in den Vorjahren durch exzessiven Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen aufgefallen sind, werde die Polizei Jugendschutzkontrollen durchführen, kündigt Bode an.
kür