DGB-Landeschef im Interview: Gutes Leben im Alter ist eine Frage der Gerechtigkeit

02. März 2017, 10:38 Uhr

DGB-Landeschef Dietmar Muscheid gehört zu den einflussreichen politischen Spielern im Land. In allen arbeitsmarktpolitischen Grundsatzfragen wird er von der Regierungsspitze konsultiert. Muscheid wird zudem ein guter Draht zur Arbeitgeberseite nachgesagt. Foto: dpa

„Wer sein Leben lang arbeitet, muss auch im Alter gut leben können“: DGB-Landeschef Dietmar Muscheid mahnt eine Debatte über eine gerechte Rente an. Zugleich fordert er eine „Resozialdemokratisierung der SPD“.

Lesezeit: 2 Minuten

Muscheid steht seit 16 Jahren an der Spitze des DGB im Land. Bereits sein Vater amtierte als Gewerkschaftssekretär der ÖTV in Koblenz. In dessen Fußstapfen trat Muscheid 1980 mit einem Praktikum. Später stieg er bis zum stellvertretenden ÖTV-Landesvorsitzenden auf und war für kurze Zeit sogar der Chef seines eigenen Vaters. ...

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Gewerkschafts-Zitate und Dietmar Muscheids Reaktion

1 „Als kurzfristiges Ziel muss bundesweit die 35-Stunden-Woche eingeführt werden.“ (Dieter Schulte als DGB-Bundeschef, 1994–2002) Dazu Muscheid: „Das wird im Zuge des technischen Wandels, der die Arbeitswelt mehr und mehr verändert, wieder ein Thema werden.“

2 „Nicht nur die Parteien genießen kein Vertrauen mehr, wir erleben eine Erosion der Institutionen, der Vertrauensverlust betrifft auch Gewerkschaften und Kirchen.“ (Ignaz Bubis in seiner Zeit als Zentralratsvorsitzender der Juden in Deutschland, 1992–1999) Dazu Muscheid: „Davon haben wir uns ein Stück weit erholt. Das ist auch gut so.“

3 „Die heutigen Gewerkschaften sind selbstsüchtig wie die Räuberbarone in früheren Jahrhunderten.“ (Der britische Kulturtheoretiker Arnold Joseph Toynbee. Er lebte 1889 bis 1975.) Dazu Muscheid lachend: „Ich habe mit dem Adel so meine Probleme. Von daher kann ich mit dem Zitat nicht besonders viel anfangen.“

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