Kastellaun

Nature One bleibt sich treu: Partyvolk feiert buntes und friedliches Finale

nature-teaser
Foto: I-Motion

Die Bässe im Bauch und unter den Füßen spüren. In ein Meer aus Licht und Laser eintauchen und sich zum Rhythmus bewegen. Über mehr als 20 Tanzflächen tingeln. Oder einfach nur das bunte Partygeschehen von der Wiese auf einem Bunkerhügel beobachten. Die Nature One übt auf überwiegend junge Fans elektronischer Musik einen besonderen Reiz aus. Mit 65.000 Tickets war das Festival zum zweiten Mal in Folge ausverkauft.

Lesezeit: 6 Minuten
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Von unserem Redakteur Andreas Jöckel

So laut, bunt und vielfältig ist der Hunsrück nur an vier Tagen im Jahr. Mit 65.000 Einwohnern war das Nature-One-Land von Donnerstag bis Sonntag mit Abstand die größte Stadt des Landkreises – und mit einen Durchschnittsalter von 23 Jahren auch die jüngste.

Andreas Jöckel

Höhepunkt der zweiten Partynacht auf der Pydna bei Kastellaun war das große Feuerwerk zur Nature-One-Hymne. Dass die Veranstaltung bei ihrer 21. Auflage zum zweiten Mal in Folge ausverkauft war, zeigt, dass das Festival für elektronische Musik längst einen festen Platz im Reigen der europäischen Open Airs inne hat. Das spezielle Konzept dazu ging erneut voll auf und die veranstaltende Agentur I-Motion ist guter Dinge, das Spektakel noch lange im Hunsrück veranstalten zu können.

Andreas Jöckel

Am Open-Air-Floor gehörten Moguai, Fedde Le Grand und Sander van Doorn zu den Stars in der Nacht von Samstag auf Sonntag.

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Im Century Circus begeisterten unter anderem Felix Kröcher, Adam Beyer und Klaudia Gawlas ihre Fans.

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Die Partystimmung hielt an allen Bühnen bis in den Morgen hinein an.

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Doch bevor die ersten Raver über die Tanzflächen fegten...

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...fing der Partytag die meisten Festivalbesucher erst mal locker auf dem Campinggelände an.

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Die dort im Tagesverlauf eingesetzten Schusswaffen waren von harmloser Natur...

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...auch wenn ein kalter Wasserstrahl Menschen auch in Angst und Schrecken versetzen kann.

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Westerwälder haben ja bekanntlich eine Affinität zu Holz. Deshalb ruhen sich diese jungen Männer aus Hachenburg und Wirges am liebsten genau hier aus.

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Natürlich sorgen auch auf dem Zeltplatz DJs dafür,...

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...dass sich das Partyvolk für den langen Abend warmtanzt.

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Walking-Acts heißen die Gäste zur zweiten Partynacht auf der Pydna willkommen, ...

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...wo DJs wie East & Young am Open-Air-Floor...

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...oder Tom Franke aus Koblenz im House of House...

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...ihre Fans so langsam durchstarten lassen.

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Ein Schrei von oben muss nichts Schlimmes bedeuten: Es könnte sich lediglich um einen Bungeesprung handeln.

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Doch die Nacht bricht schnell über dem Partyvolk herein und lässt das Spektakel nach und nach immer bunter werden.

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Das vielfältige Programm lädt dazu ein gut gelaunt durch die Locations zu bummeln.

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Zwar siedeln sich viele großen Open-Air-Floor an,...

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..., aber dass zum Beispiel auch im House of House etwa mit Lexer oder Moonbootica noch Großes bevorsteht, zeigt sich schon daran, dass Mario persönlich...

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...mit der ganzen Gang aufgekreuzt ist.

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Und wer es lieber härter mag, zieht sich eben in einen der ehemaligen Raketenbunker zurück, wo es mächtig was auf die Ohren gibt.

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Wir zeigen ein paar bunte Impressionen von Partygästen, Lichttechnik und Feuerwerk...

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Auf Wiedersehen bei der Nature One 2016!

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Zum begeisterten Publikum auf der Pydna bei Kastellaun im Hunsrück zählen aber auch viele der Künstler, die dort spielen. Zu ihnen gehört auch Klaudia Gawlas, die seit Jahren Stammgast am DJ-Pult und auch davor ist. In der Nacht zum Samstag hat die DJane im Abstract-Zelt aufgelegt, einem der 19 Clubs im Nature-One-Land, die es neben den vier Hauptbühnen gibt. „Das war ein gutes Warmup und ich habe auch schon ordentlich Gas gegeben“, sagt die Künstlerin. Aber die besten Nummern hatte sie sich für den Century Circus, eine der vier Hauptbühnen, aufgehoben. In der Nacht zum Samstag eroberte sie dort die Gunst des Publikums.

Im Jahr 2005 war Klaudia Gawlas noch selbst als Raver zu Gast und hat mit Zehntausenden Gleichgesinnten auf dem benachbarten Campinggelände gezeltet. „Ich habe wirklich Respekt vor allen Leuten, die da wirklich von Donnerstag bis Sonntag durchfeiern. Ich könnte das nicht mehr. Als Künstler hat man ohnehin schon fast jeden Tag mit Musik zu tun. Deshalb ziehe ich mich zum Ausruhen lieber zurück ins Hotel.“ Ansonsten feiert die Techno-DJane mit einer ganzen „Mädelstruppe“ aus Passau, die jeden Abend über die Dancefloors zieht. „Ich genieße so das ganze Wochenende. Es ist wirklich ein tolles Event.“ Dabei geht es ihr wie vielen anderen auch: Meist kann man gar nicht alle Sets besuchen, die man sich vorgenommen hat. „Der Abend ist meist zu kurz dafür. Es ist immer zu schnell vorbei. Die Nature One sollte länger dauern“, scherzt sie.

Nature One 2015

Im Mai hatte Klaudia Gawlas auch beim ersten Tomorrowland in Brasilien gespielt. Das südamerikanische Pendant zum gleichnamigen Festival, das vor einer Woche in Belgien stattfand. Veranstaltet wird dies von der Firma ID&T, die wiederum mit dem US-Unternehmen SFX Entertainment den gleichen Eigentümer hat wie seit 2013 auch die Agentur I-Motion aus Mülheim-Kärlich, dem Veranstalter der Nature One. Tomorrowland ist weniger ein Technofestival als vielmehr ein Event für EDM (elektronische Tanzmusik). Besonders viel Geld wird dort in gigantische, märchenhafte ühnenaufbauten gesteckt. Die Hauptbühne in Belgien war etwa 140 Meter breit und 60 Meter hoch. Ähnlich in Brasilien: „Es war einfach super“, resümiert Klaudia Gawlas. „Die EDM-Mainstage war gigantisch. Das geht zwar in eine komplett andere Richtung als hier. Aber es ist Wahnsinn, was da an Deko aufgefahren wird. Das macht Lust auf Party.“ Allerdings ist Tomorrowland durchaus für zahlungskräftige Kunden gedacht. Die Ticketpreise für drei Tage Festival lagen in Belgien 2015 bei rund 260 Euro, Camping nicht inklusive.

Das Nature-One-Publikum, das laut Statistik im Durchschnitt 23 Jahre ist und – es dürfte kaum verwundern – eine gewisse Affinität zu elektronischer Musik aufweist, musste in diesem Jahr 75 Euro für zwei Tage Festival zahlen. Den Preis will I-Motion laut Geschäftsführer Oliver Vordemvenne auch weiterhin möglichst stabil halten. Zwar gibt es auch immer mal wieder Kritik am Lineup, weil dem ein oder anderen „sein“ Lieblingskünstler fehlt. Aber, sagt Vordemvenne: „Diese Diskussion gibt es schon so lange wie die Nature One.“ Derzeit steige die Nachfrage nach DJs aufgrund von immer neuen Festival weltweit. Dies führe dazu, dass insbesondere in Übersee sehr hohe Gagen gezahlt werden: „Wir werden diesen Gagenirrsinn nicht mitmachen“, stellt Vordemvenne klar. „Dennoch haben wir jedes Jahr in unserem Linup einige internationale Hochkaräter dabei.“ Dass I-Motion bei der Auswahl der Künstler richtig liege, zeigten die Besucherzahlen: „Wenn wir ausverkauft sind, können wir ja nicht allzu viel falsch gemacht haben.

Tatsächlich hat man als Besucher der Nature One auch nicht das Gefühl, dass es an Bühnentechnik mangelt. Hunderte Lampen, LED, Laser und Pyrotechnik tauchen das gesamte Gelände mehrmals pro Sekunde in ein komplett anderes Farbmuster. Highlights an der größten Tanzfläche, dem Open-Air-Floor, waren dabei Zedd sowie Axwell & Ingrosso, Moguai oder Sander Van Doorn. Zedd, der aus Kaiserslautern stammt, lebt mittlerweile in den Vereinigten Staaten. Deshalb hat er die Nature One auch als großes Treffen mit Familie und Freunden genutzt. Die Chartstürmer Robin Schulz und Lexer sorgten für ein im überfülltes House of House.

Dass das Festival laut Veranstalter und Behörden weitgehend reibungslos und friedlich verlief, ist auch der Beschränkung auf 65.000 Gäste zu verdanken. Eine Infrastruktur für mehr Personen zu schaffen, wäre schwierig. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kastellaun, Christian Keimer resümiert jedenfalls: „Wir würden uns freuen, wenn ihr noch lange bei uns bleibt.“

  • So klingt und leuchtet der Open-Air-Floor: Der Open-Air-Floor besteht in diesem Jahr aus fünf halbrunden Gerüsttürmen. Der größte LED-Turm in der Mitte misst 15 Meter. Auch rechts und links der Bühne stehen große LED-Wände. Dazu kommen 12 sogenannte Flame-Jets für die Pyrotechnik sowie 12 Konfettikanonen und mehr als 300 bewegliche Lichter. Die Hochleistungslaser haben eine Reichweite von bis zu elf Kilometern. Die Soundanlage hat 320 000 Watt. Das gesamte Material wiegt 120 Tonnen. Die LEDs waren übrigens zuvor noch mit Helene Fischer auf Tour gewesen.
  • Mehr als 2000 
Mitarbeiter im Einsatz: Insgesamt sorgen mehr als 2000 Mitarbeiter für den reibungslosen Ablauf der Nature One. Auf dem rund 100 Hektar großen Campingelände sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt. Beim Aufbau des Festivals waren bis zu 800 Mitarbeiter im Einsatz.
  • Century Circus wird 2016 vergrößert: Der Century Circus ist mit einem Achtmasterzelt die zweitgrößte Tanzfläche der Nature One. Dort gibt es große LED-Flächen hinter der Bühne, zusätzlich rechts und links davon sechs kleine LED-Flächen in Pfeiloptik. Über dem Floor befindet sich ein riesiges Truss-Konstrukt, an dem weitere LED-Flächen installiert sind. Insgesamt rotieren 20 RGB-Laser, 200 Quadratmeter LEDs und 104 bewegliche Lampen. Die Soundanlage ist 180 000 Watt stark. Wegen des großen Andrangs soll der Century Circus im kommenden Jahr auf ein Zehnmasterzelt vergrößert werden.
  • House of House hat die maximale Größe erreicht: Das House of House hat bereits in diesem Jahr nach einer Erweiterung zum Sechsmasterzelt seine maximal mögliche Größe erreicht. Dort ist eine Vielzahl von bunten Lichtsäulen aus Stoff an Traversen befestigt. Die Tonleistung liegt bei 80 000 Watt.