Ohne Kopftuch: Melania und Ivanka Trump bringen saudische Männerwelt gehörig durcheinander

Aufsehenerregend: die unverschleierte Melania Trump neben dem saudischen Kronprinzen Mohammed ibn Naif.  Foto: dpa
Aufsehenerregend: die unverschleierte Melania Trump neben dem saudischen Kronprinzen Mohammed ibn Naif. Foto: dpa

Donald Trumps Ehefrau Melania und seine Tochter Ivanka haben in Saudi-Arabien großes Aufsehen erregt. Beide Frauen traten in dem ultrakonservativen Königreich ohne Kopftuch auf. König Salman schüttelte der First Lady nach der Ankunft am Flughafen in Riad kurz die Hand – was für viele strenggläubige Muslime in Saudi-Arabien ein anstößiges Verhalten sein dürfte.

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Der arabische Begriff „Bint Trump“ („Trumps Tochter“) entwickelte sich bei Twitter innerhalb kürzester Zeit zum Top-Hashtag. Vor allem Männer meldeten sich zu Wort und rühmten Ivankas Aussehen. „Wir sollten unsere Beziehungen mit Trump verbessern und seiner Tochter viele Investitionen garantieren, damit sie unser Land häufiger besucht“, schrieb der Twitterer Rakan al-Atibi. In einem Video hielt ein Mann in traditioneller saudischer Kleidung, der sich Badr bin Fahd nannte, sogar um die Hand von Ivanka an. Ein anderer Nutzer twitterte: „Zum ersten Mal sehe ich eine richtige Frau.“ Allerdings gab es auch kritische Reaktionen. So twitterte der afghanische Blogger Schudscha Rabbani: „Da ich in Saudi-Arabien gelebt habe, weiß ich, dass Melania öffentlich ausgepeitscht und ihr Kopf rasiert worden wäre, wenn sie nicht Frau Trump oder die First Lady wäre.“

Melania Trump trug am ersten Tag einen weiten, schwarzen Hosenanzug mit einer großen goldenen Schnalle. Ihre Kleidung erinnerte an die schwarze Abaja, die Frauen in Saudi-Arabien als Überwurf tragen müssen – ein langes Gewand, das keine Körperkonturen erkennen lässt.

Michelle Obama, Ehefrau von Expräsident Barack Obama, hatte im Januar 2015 bei Saudis für Empörung gesorgt, als sie bei einem Besuch in Riad ebenfalls mit offenen Haaren auftrat. Auch Trump gehörte damals zu den Kritikern. Auf Twitter schrieb er: „Viele sagen, es sei wunderbar gewesen, dass Frau Obama sich geweigert habe, ein Kopftuch in Saudi-Arabien zu tragen, aber sie wurden beleidigt. Wir haben genug Feinde.“