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Rhein-Hunsrück

Wie viel Ausstattung steht Flüchtlingen zu?

Von Volker Boch
Fünf Löffel, Gabeln und Messer sowie Teller und Tassen gehören unter anderem zur Grundausstattung für eine fünfköpfige Familie in einer Notunterkunft.
Fünf Löffel, Gabeln und Messer sowie Teller und Tassen gehören unter anderem zur Grundausstattung für eine fünfköpfige Familie in einer Notunterkunft. Foto: Thomas Torkler

Was und wie viel steht einem Flüchtling zu, der in der Region lebt und im Asylverfahren auf seine Anerkennung wartet? Diese Frage treibt Ehrenamtliche um, die in verschiedener Hinsicht Defizite der geltenden Richtlinien und der Verwaltungen anprangern.

Lesezeit: 4 Minuten
Denn das Problem ist: Es gibt keine festgeschriebenen detaillierten Standards. Immer wieder stehen Ehrenamt und Hauptamt vor der Frage, was sie bei der Bewältigung der Flüchtlingsaufgaben tun können, dürfen und müssen. Gerade die Zeit bis zu einer asylrechtlichen Entscheidung birgt dabei einige Hürden. Denn bis der Fall eines Flüchtlings entschieden ist ...
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Tiefenschärfe lässt zu wünschen übrig: Volker Boch zu Regeln, die manchmal fehlen

Klare Regeln sind ein hohes Gut. Für nahezu alle Bereiche des öffentlichen Lebens gibt es sehr genaue Richtlinien, vom Sonntagsverbot für Rasenmäher und Geschäftsbetrieb bis hin zur Bananenkrümmung und der konformen Biegung von Gurken. Das ist alles schön geregelt, anderes weniger.

Bei der Flüchtlingsfrage, die immerhin viel Aufwand, Zeit und auch Kosten mit sich bringt, liegen entscheidende Dinge im vagen Bereich. So gibt es zwar ein Landesaufnahmegesetz, in dem grundsätzlich die Unterbringung von Flüchtlingen durch die Landkreise und kreisfreien Städte fixiert ist.

Das Land erstattet den Kreisen pro Kopf und Monat pauschal 848 Euro – wofür dieses Geld verwendet wird, liegt allein in der Verantwortung des Kreises. Wie genau die Unterbringung oder auch Fragen der Mobilität gerade im ländlichen Raum zu regeln sind, ist nicht festgeschrieben. Der Kreis bedient sich in diesem Zusammenhang eines Flüchtlingshilfeleitfadens, der insgesamt hilfreich ist, aber gerade bei der Unterbringung keine Tiefenschärfe hat.

Aus solchen Unklarheiten entstehen wiederum zahlreiche Probleme, die zu Streit, Mehraufwand und auch zu extrem leidigen Debatten führen bis hin zur Frage, ob Flüchtlinge „ohnehin viel zu viel bekommen“ würden, wie an manchem Stammtisch dahergeschwätzt wird. Es wäre schön, wenn auch solchem Geplapper abgeholfen werden könnte. Mit klaren Regeln, wie wir sie sonst so häufig kennen.

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