Plus
Mannheim

Xavier Naidoo: Sing meine Verschwörungstheorie

Von Carsten Zillmann
Xavier Naidoo versteckt seine Augen oft hinter einer Sonnenbrille. Seine Weltanschauung präsentiert er auf „MannHeim“ ganz offen. Das Album ist ein Best-of der Verschwörungstheorien.  Foto: Uwe Anspach/dpa
Xavier Naidoo versteckt seine Augen oft hinter einer Sonnenbrille. Seine Weltanschauung präsentiert er auf „MannHeim“ ganz offen. Das Album ist ein Best-of der Verschwörungstheorien. Foto: Uwe Anspach/dpa

Xavier Naidoo hat sein Repertoire erweitert. 2012 wollte er auf der Platte „Wo sind sie jetzt“ gemeinsam mit Rapper Kool Savas Schwule töten. Nun fantasiert er musikalisch vom Lynchmord an Politikern. Der Sänger („Dieser Weg“) und Moderator („Sing meinen Song“) präsentiert gemeinsam mit seiner Band Söhne Mannheims auf dem neuen Album „MannHeim“ ein krudes Konglomerat verschiedener Verschwörungstheorien: Lügenpresse, Pizzagate, Antizionismus garniert mit ein wenig Holocaustrelativierung und Reichsbürgertum. Rechte Ideen landen auf einer Popplatte und damit im musikalischen Mainstream.

Lesezeit: 3 Minuten
Naidoo war lange ein Meister des Versteckspiels. Über knarzende, rhythmisch schwierige Silben seiner Muttersprache phrasiert er seit 1998 elegant hinweg. Echter R'n'B-Sound à la Al Green war in Deutschland angekommen. Die Texte auf „Nicht von dieser Welt“ stammten von Moses Pelham (Rödelheim Hartreim Projekt), waren banal und eigentlich auch egal. ...