SmartHome 2020

Foto: Mike Fouque - stock.adobe.com

Im Dezember 2019 haben dieHersteller Apple, Amazon,Google und die Zigbee Allianceangekündigt, einenneuen, einheitlichen Standardfür die Verbindung verschiedenerSmart Home-Gerätezu entwickeln: „ConnectedHome over IP“ lautetder Name des Projekts. Wasbedeutet das für aktuelleSmart-Home-Geräte und fürNeu- und Umbauten?

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Schon seit ein paar Jahren wird intelligente Technik in immer mehr Hauhalten eingesetzt. SmartHome ist der Sammelbegriff, unter dem unterschiedliche Technologien, die den Alltag erleichtern sollen, im Handel angeboten werden. Ganz unterschiedliche Bereiche lassen sich mithilfe drahtloser Steuerung, Internet-Verbindungen, Smartphones oder Sprachassistenten automatisieren. Vom Garagentor, das sich automatisch öffnet, wenn der Wagen des Besitzers sich nähert, über die Haustür, die ohne Schlüssel geöffnet werden kann, bis hin zum Wecker, der seinen Besitzer im richtigen Moment mit der persönlichen Lieblingsmusik, einer angenehmen Lichtstimmung und fertig gebrühtem Kaffee weckt.

Bei allen Vorteilen gab es bisher aber auch regelmäßig Frust mit der modernen Technik:

Da verschiedene Systeme miteinander konkurrieren, war es oft schwierig, die verschiedenen intelligenten Systeme miteinander zu verbinden.

Neuer Zusammenschluss

Neben den oben genannten Unternehmen sind in der Arbeitsgruppe weitere namhafte Anbieter vertreten – unter anderem IKEA, Samsungs Heimvernetzer SmartThings, der Chip-Spezialist NXP und die Philips-Abspaltung Signify, die vor allem für ihre vernetzten „Hue“-Lampen bekannt ist. Der neue Standard soll auf dem Internet-Protokoll basieren.

Folgende Ziele wurden dabei festgelegt:

  1. mehr Sicherheit für intelligente Smart Home Geräte
  2. bessere Kompatibilität zwischen den Geräten verschiedener Hersteller
  3. Einführung eines neuen lizenzfreien Verbindungsstandards

Einen ersten Spezifikationsentwurf sowie eine vorläufige Referenz für die Open Source- Implementierung will die Arbeitsgruppe bis Ende 2020 vorstellen. Im Umfeld der Digitalisierung ist das ein langer Zeitraum – aber bei einer Zusammenarbeit so vieler großer Unternehmen, dem sich seit der Gründung auch noch viele kleinere Firmen und Organisationen angeschlossen haben, ist ein allzu hohes Tempo wohl nicht wirklich zu erwarten. Wer heute eine Entscheidung für SmartHome-Technologien trifft – etwa bei einer Renovierung oder einem Umbau – möchte sich natürlich sicher sein, nicht auf das falsche System zu setzen.

Hier versprechen die Teilnehmer der Arbeitsgruppe Zukunftssicherheit. In der Pressemeldung erklärten sie: „Das Projekt hat das Ziel, den Kunden die Verbindung von Smart-Home-Produkten zu erleichtern, die nicht miteinander kompatibel sind. Wir glauben, dass das Protokoll das Potenzial hat, sich in allen Heimsystemen und Assistenten wie Amazon Alexa, Apples Siri, Google Assistant und anderen zu etablieren. Erreicht die Arbeitsgruppe dieses Ziel, können Kunden sicher sein, dass jedes Gerät für das sie sich entscheiden, bei ihnen zu Hause funktioniert, und dass sie es mit ihrem bevorzugten System einrichten und steuern können.“

Das soll dann nicht nur für Geräte, die per WLAN gesteuert werden, gelten – auch jedes mit Bluetooth kompatible Smarthome-Accesoire lässt sich auf diesem Weg vernetzen. Und die Allianz verspricht auch, dass schon heute eingesetzte Geräte mit dem neuen Standard kompatibel bleiben. Wer allerdings hofft, dass auf diesem Wege auch die Benutzerschnittstellen vereinheitlicht werden, wird leider enttäuscht: In der Ankündigung wird klar ausgesagt, dass aktuell keine Vereinheitlichung der von Sprachassistenten, Smart- Displays oder den Apps für Computer oder Smartphones geplant ist.

Auch wenn es noch etwas dauern wird, bis sich die Vernetzung der wichtigsten Anbieter im Bereich SmartHome tatsächlich im Alltag bemerkbar macht, bringt sie schon jetzt einen Vorteil mit sich: Wer aktuell bei der Planung von neuen intelligenten Heimsteuerungssystemen darauf achtet, Technologie der Mitglieder von „Connected Home Over IP“ einzusetzen – und das ist die Mehrheit aller angebotenen Systeme – darf davon ausgehen, zukunftssicher zu investieren.