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Das Recht zu beleidigen – Über das, was als politisch korrekt gilt

In Berlin-Mitte sehe ich eine junge Frau, die mit einem dicken Filzschreiber zwei kleine Striche auf Straßenschilder malt. Dabei macht sie ein sehr wichtiges Gesicht. Ich mache einen blöden Witz über die „Hattu Möhrchen“-Fraktion, den sie nicht komisch findet. Sie zeigt mir den Mittelfinger und sagt etwas, das ich nicht wiederholen werde.

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Die Aktivistin mit der feministischen Undercut-Frisur malt diese Strichlein über den Buchstaben „o“ in einem Straßennamen. Damit werden aus Mohren Möhren. Ich stehe jetzt nicht mehr auf der Mohren-, sondern der Möhrenstraße. Karotten sind kein Problem, Mohren sind eines. Es gibt keine Mohren mehr, weil das ein rassistischer Begriff sein ...