Koblenz/Hasselbach

Drogen: Polizei stellt weniger Stoff sicher

Feiern mit weniger Drogen: Die Polizei hat im Rahmen ihrer Kontrollen bei der Nature One am vergangenen Wochenende deutlich weniger Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz vornehmen müssen als in den Vorjahren.  Foto: dpa/Thomas Frey
Feiern mit weniger Drogen: Die Polizei hat im Rahmen ihrer Kontrollen bei der Nature One am vergangenen Wochenende deutlich weniger Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz vornehmen müssen als in den Vorjahren. Foto: dpa/Thomas Frey

Die Polizei zieht ein positives Fazit nach dem massiven Kontrolleinsatz bei der diesjährigen Nature One. Am Mittwoch wurden die Ergebnisse der Kontrollen veröffentlicht – sie weisen einen Rückgang in nahezu allen Bereichen der Statistik aus und lassen den Rückschluss vermuten, dass Drogen bei der 21. Auflage möglicherweise weniger eine Rolle gespielt haben als in den Jahren zuvor.

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Von unserem Chefreporter Volker Boch

Strafanzeigen wegen Betäubungsmittelverstößen: „Die Anzahl der Strafanzeigen hat gegenüber den beiden Vorjahren nochmals abgenommen“, heißt es in der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Koblenz. „Die Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz sind dabei erfreulicher Weise auch gesunken; von 767 für das Jahr 2014 auf nunmehr 550. Im Jahr 2013 hatte die Zahl der Strafanzeigen noch bei 902 gelegen.

Fahren unter Drogeneinfluss: Weiter heißt es im Resümee des Präsidiums: “Erfreulich waren im Jahr 2015 die erneut rückläufigen Zahlen im Bereich des Führens von Kraftfahrzeuge unter dem Einfluss von Drogen. Wurden 2013 noch 261 Verstöße festgestellt, so waren es 2015 ,nur noch' 163.„ Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag die Zahl der Verstöße bei 238. Für die Polizei ist dies ein besonderer Erfolg, denn: “Hier zeigen die intensiven präventiven Maßnahmen von Veranstalter und Polizei sowie die Kontrollmaßnahmen erste Wirkungen im Verhalten der Besucher.„

Vorbeugende Aufklärung zu helfen

Gerade in den sozialen Netzwerken hatte die Polizei darauf hingewirkt, die Besucher des Festivals mit präventiven Maßnahmen auf die Gefahren des Drogenkonsums und des Fahrens unter Drogeneinfluss hinzuweisen. Auf dem Festivalgelände gab es während der Veranstaltung überdies an einzelnen Ständen sogar Hinweise für die Technofans, welche Abbauzeiten einzelne Wirkstoffe im Körper haben.

Sichergestellte Ecstasy-Pillen: Laut Polizeibericht hat die Menge an sichergestellten Ecstasy-Pillen bei den Nature-One-Kontrollen zugenommen, von 1394 Stück im Vorjahr auf nunmehr 1868 Stück – und dies, obwohl es weniger Strafanzeigen gegen das Betäubungsmittelgesetz gab. Die Zahl der sichergestellten Ecstasy-Menge hat sich in Stückzahlen gegenüber 2013 nahezu verdoppelt, damals waren es noch 968.

Beschlagnahmte weitere Drogen: Abgenommen haben die Mengen an beschlagnahmtem Amphetamin und bei den illegalen Stoffen Haschisch und Marihuana. Die Beamten stellten bei den Kontrollen insgesamt 743 Gramm Amphetamine und Derivate sicher, im vergangenen Jahr waren es noch 814 Gramm gewesen, im Jahr 2013 allerdings nur 625 Gramm. Deutlich gesunken gegenüber 2014 sind die sichergestellten Mengen an Haschisch und Marihuana, die in diesem Jahr bei 862 Gramm lagen, im vergangenen Jahr allerdings noch bei 1268 Gramm – zum Vergleich: 2013 waren es 868 Gramm. Zugenommen hat die Zahl der sichergestellten LSD-Trips. 2013 waren es 35 Trips, 2014 nur 15 Trips und in diesem Jahr 70 Trips, die bei den Kontrollen “kassiert„ wurden.

Keine Nachrichten sind gute Nachrichten: „Keine besonderen Vorfälle“

Keine besonderen Vorfälle: Weiter erklärt das Polizeipräsidium Koblenz, dass es zu keinen “nachberichtenswerten besonderen Vorkommnissen„ gekommen ist. Dies untermauert Manuel Seidel, kaufmännischer Direktor der Hunsrück-Klinik in Simmern. “Den hohen Teilnehmerzahlen bei der Nature One geschuldet, gab es eine entsprechende Anzahl an Einsätzen„, erklärt Seidel, “aber es war eine Anzahl, die in dem zu erwartenden Rahmen lag. Unser Haus hatte sich für das Wochenende auch entsprechend gerüstet.„ Bereits am Sonntag hatte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine überaus positive Einsatzbilanz nach dem Technofestival gezogen. Der reibungslose Ablauf wurde in den Stellungnahmen von DRK und Polizei betont, insgesamt haben die Einsatzkräfte das Ausnahmewochenende Nature One sehr professionell bearbeitet. Im Nachgang der Veranstaltungen war aus der Bevölkerung davon zu hören, dass einzelne Patienten mit dem Taxi ins Krankenhaus gebracht wurden, da die Kapazitäten in “Stoßzeiten" punktuell ausgelastet zu sein schienen. Dies dürfte aber die absolute Ausnahmen gewesen sein.