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Welterbe-Serie, Folge 5: Gelebt, geliebt, gestritten: Schmelzpunkt Loreley

Eine Expertin ihrer Heimat: Ute Graßmann kennt die Geschichte und Geschichtchen über das Mittelrheintal genau. Foto: Mira Müller
Eine Expertin ihrer Heimat: Ute Graßmann kennt die Geschichte und Geschichtchen über das Mittelrheintal genau. Foto: Mira Müller

Was ist eigentlich so ein richtiger Rheinländer? Gibt es den überhaupt? Schon vor rund 600.000 bis 800.000 Jahren siedelten Menschen auch auf dem Loreleyfelsen, das belegen Funde einfacher Geröllwerkzeuge. Seitdem haben viele Menschen im Mittelrheintal ihre Spuren hinterlassen, die Geschichte geprägt und Mythen entstehen lassen. Wir haben mit Mittelrhein-Führerin Ute Graßmann darüber gesprochen.

Lesezeit: 4 Minuten
Was ist für Sie das Herausragende im Mittelrheintal? Das ist die Vielfalt der Menschen, die in dieser langen Zeit durch unser Tal gezogen sind. Das ist zwar bei jedem Tal so, denn Wasser ist Leben, aber das ist hier schon gewaltig. Es gibt kein Volk Europas, das hier nicht gelebt, geliebt, ...
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Zur Person: Ute Graßmann

Sie ist eine echte Mittelrheinerin. In Lorch geboren, hatte Ute Graßmann schon als junges Mädchen großes Interesse an der Kultur, Geschichte und der Landschaft ihrer Heimat. Seit mittlerweile 28 Jahren leitet sie die Naturschutzgruppe BUND Loreley.

Dabei liegt ihr das Naturschutzgebiet „Rheinhänge von Kaub bis St. Goarshausen“ besonders am Herzen. Ihr Wissen über die Geschichte und Geschichtchen, Mythen und Sagen des Mittelrheintals gibt Graßmann seit 2001 bei Führungen weiter. Dabei schöpft sie bei ihren Ausführungen aus ihrem großen Wissensschatz. Der Spaß an dieser Arbeit veranlasste sie dazu, 2004 die Firma Tempus Rhenus zu gründen. Mit ihren Mitarbeitern bietet sie Führungen zu unterschiedlichen Themen an. Darüber hinaus zieht sie mit den Spielleut Ranunculus durchs ganze Land und entführt das Publikum mit ihren Liedern und Tänzen ins Mittelalter. Für ihr großes Engagement wurde sie am 4. Oktober 2010 mit dem Verdienstkreuzes am Bande von Bundespräsident Christian Wulff ausgezeichnet. mkm

Mittelrheintal formte sich über Jahrmillionen

Schaut man auf die Felsstrukturen des Mittelrheintals, so ist dies unweigerlich auch ein Blick in die Erdzeitgeschichte. Aus einem einstigen tropischen Meer entstanden in vielen Millionen Jahren durch die Ablagerung von Sand und Schlick, großen Druck und hohe Temperaturen die Schieferfelsen. Durch die Verschiebung der Erdkrustenplatten türmte sich das Gestein zu imposanten Felsstrukturen auf, die das Mittelrheintal weltberühmt machen.

Seit rund 250 Millionen Jahren werden die Felsen von Wind und Wetter bearbeitet, doch erst in den vergangenen 2,5 Millionen Jahren gräbt sich der Rhein sein Flußbett in das Felsenmassiv, beschreiben Rahel Hohlfeld und Jörn H. Kruhl in dem Ausstellungskatalog „Die Loreley. Ein Fels im Rhein – Ein deutscher Traum“ die Entstehung des engen Talabschnitts. „In ferner Zukunft wird sie [die Geschichte, Anm. d. Red.] zu Ende gehen, wenn der Rhein den Loreleyfels vollständig abgetragen und das Material ins Meer transportiert hat.“ mkm