„Amazon Key“: Wenn der Postmann nicht mehr klingelt
Der Bote des Onlinehändlers soll es einfach die mit einem digitalen Schloss versehene Haustür öffnen und die Waren reinstellen. Dass dabei alles mit rechten Dingen zugeht, soll eine vernetzte Kamera sicherstellen, die die Haustür beobachtet. Der Konzern verkauft in den USA das Paket aus Kamera und einem kompatiblen Schloss der Marken Kwikset und Yale seit Mittwoch für 250 Dollar. Es ist zunächst nur für Kunden von Amazons Abodienst Prime verfügbar.
Der Amazonbote kann dabei die Tür direkt mit seinem Paketscanner aufschließen. Um die Bewohner, die eventuell doch zu Hause sein könnten, nicht zu überraschen, klopfe er vorher an, betont Amazon. Erst dann werde auch die Kamera von Amazon aktiviert. Der Kunde werde zudem per Smartphone-Benachrichtigungen über das Eintreffen des Kuriers und den Abschluss der Zustellung informiert. Eines der Probleme des Konzepts ist, dass das System bisher nicht mit Alarmanlagen kommuniziert – diese müssten also an dem Tag komplett ausgeschaltet bleiben. Auch wenn Haustiere die Tür frei erreichen können, rät Amazon von der Nutzung des neuen Angebots ab.
Mit dem Wachstum des Onlinehandels wird derzeit insgesamt viel mit innovativen Zustellideen experimentiert. Diese reichen von Paketboxen an der Haustür bis hin zur Lieferung in den elektronisch verriegelten Kofferraum des Kunden, für den der Zusteller einen Einmal-Code bekommt.
Amazon will in Zukunft das Angebot ausweiten und Nutzern die Möglichkeit geben, über „Amazon Key“ zum Beispiel etwa auch erwartete Handwerker oder andere Dienstleister wie etwa Putzhilfen reinzulassen. Amazon verfügt in den USA über eine eigene Plattform zur Vermittlung solcher Dienste.
Amazon will zudem beim Sprachassistenten Alexa bald auch Funktionen gegen Geld anbieten. Wie „TechCrunch“ berichtet, ist ein erster dieser Skills bereits verfügbar. Gegen eine Gebühr von 1,99 US-Dollar (rund 1,70 Euro) können Nutzer mit ihren vernetzten Lautsprechern schon jetzt per Sprachkommando das Ratespiel „Jeopardy“ spielen. dpa