Wenn Prominente ein Besuchsprogramm absolvieren, gerät der Zeitplan regelmäßig aus den Fugen. Danach kann man die Uhr stellen. Das war auch bei der Visite von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im AK-Land nicht anders.
Und doch nutzte das Staatsoberhaupt seine Verspätung nicht als Entschuldigung. Nein, er ließ es sich nicht nehmen, die Menschen, die auf ihn in Flammersfeld gewartet hatten, ohne Zeitdruck zu begrüßen, was dem Protokollchef sicher einige Schweißperlen auf die Stirn getrieben haben dürfte. Wie selbstverständlich auch nach dem Baumpflanzen das Gespräch mit Vertretern der Lebenshilfe am Zaun zum Bürgerhaus. Da war nichts inszeniert, das war ausgesprochen bürgernah. Steinmeier nahm sich hier viel Zeit, die er eigentlich nicht hatte. Und dennoch: Auch wenn ein Bundespräsident nicht alle Tage vorbeischaut, und auch wenn das vielerorts Begehrlichkeiten weckt: Selbst beim Aufstellen des Programms hilft das Motto „Weniger ist manchmal mehr“.
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