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Altenkirchen

Nach Tod eines Säuglings: Jetzt reagiert die Altenkirchener Klinik

Von Sonja Roos
Der gewaltsame Tod eines vier Monate alten Babys in der Altenkirchener Fachklinik für suchtkranke Frauen hat die Region erschüttert. Doch nun rückt auch die Klinik ins Visier. Es soll zu wenig Personal und kaum Therapieangebote geben. Ehemalige Mitarbeiter und Patienten erheben schwere Vorwürfe.
Der gewaltsame Tod eines vier Monate alten Babys in der Altenkirchener Fachklinik für suchtkranke Frauen hat die Region erschüttert. Doch nun rückt auch die Klinik ins Visier. Es soll zu wenig Personal und kaum Therapieangebote geben. Ehemalige Mitarbeiter und Patienten erheben schwere Vorwürfe. Foto: Sonja Roos

Nach unserer Berichterstattung über den tragischen Tod eines vier Monate alten Säuglings in der Altenkirchener Fachklinik für suchtkranke Frauen, meldet sich der Klinikträger über seine Anwälte zu Wort.

Lesezeit: 2 Minuten
In dem Schreiben heißt es, dass der tragische Tod des Kindes in den Räumlichkeiten der Klinik sowohl die Klinikleitung, als auch die Belegschaft auf das Äußerste erschüttert habe und nach wie vor eine große Fassungslosigkeit bestehe. Trauerarbeit in verschiedenster Form zur Bewältigung dieses schweren Schicksalsschlags wurde und werde geleistet. Eine ehemalige ...
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Sonja Roos zu Problemen im Gesundheitswesen: Lieber einmal mehr hinsehen, als wegschauen

Gleich vorweg: Der Tod des kleinen Jungen ist tragisch und macht fassungslos. Nicht nur uns, mit großer Sicherheit auch diejenigen, die Mutter und Kind kennen und kannten. Dieser Kreis umschließt natürlich nicht zuletzt die Mitarbeiter und Patientinnen der Altenkirchener Fachklinik.

Und hier sei einmal in aller Deutlichkeit gesagt: Das Personal der Fachklinik steht nicht am Pranger. Vielmehr muss man einfach genauer hinsehen, wenn im Gesundheitswesen solche Fälle passieren. Denn dank Privatisierung und Gewinnmaximierung wird überall gespart und zwar vor allem am Personal. Sei es in Altenheimen, in Krankenhäusern und sicher auch in Fachkliniken.

Diejenigen, die diese Engpässe mit Engagement und Überstunden aufzufangen versuchen, denen gilt mein höchster Respekt. Weniger Respekt habe ich vor denjenigen, die im Hintergrund bleiben, die vielleicht mehr Zahlen als Menschen vor Augen haben und lieber die Anteilseigner als die Patienten glücklich machen. Vom eigenen, oftmals schlecht bezahlten Personal einmal ganz abgesehen. Ob das im konkreten Fall so ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Viel Erhellendes lässt sich meiner Meinung nach jedenfalls nicht aus den Antworten der Anwälte herauslesen. Ebenso wenig lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt eruieren, ob an den Vorwürfen der ehemaligen Mitarbeiter und der Patientin etwas dran ist. Aber hinsehen muss man, lieber einmal zu viel als zu wenig. Denn ansonsten wird sich auch nichts ändern.

E-Mail an die Autorin: sonja.roos@rhein-zeitung.net

Die Altenkirchener Fachklinik

Die Fachklinik Altenkirchen ist eine Einrichtung der MP Reha-Park Altenkirchen GmbH & Co. KG.Die Klinik besteht aus einem Neubau und einem um 1914 als Erholungsheim erbauten und von Grund auf renovierten Fachwerkhaus. Insgesamt werden für suchtkranke Frauen im Alter von 18-60 Jahren, die sich freiwillig einer stationären Behandlung unterziehen wollen, 61 Behandlungsplätze angeboten.

Darin enthalten sind bis zu 20 Therapieplätze für Frauen, die mit ihren Kindern im Vorschul- und Grundschulalter eine Therapie absolvieren wollen. (Quelle: Homepage Fachklinik)
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