Plus
Nastätten

Frieden: Eine Botschaft in vielen Sprachen

Von Cordula Sailer
Am Kriegerdenkmal auf dem Nastätter Friedhof werden Schüler der Nicolaus-August-Otto-Schule nicht nur weiße Blumen am Volkstrauertag niederlegen. Sie dürfen in diesem Jahr auch das Totengedenken vorlesen – in verschiedenen Sprachen. Foto: Norbert Schmiedel
Am Kriegerdenkmal auf dem Nastätter Friedhof werden Schüler der Nicolaus-August-Otto-Schule nicht nur weiße Blumen am Volkstrauertag niederlegen. Sie dürfen in diesem Jahr auch das Totengedenken vorlesen – in verschiedenen Sprachen. Foto: Norbert Schmiedel

In Nastätten wird der Volkstrauertag am morgigen Sonntag auf ganz besondere Weise begangen: Acht Schülerinnen und Schüler der Nicolaus-August-Otto-Schule werden das Totengedenken in verschiedenen Sprachen vorlesen. Die Idee kam von Stadtbürgermeister Joachim Rzeniecki. „Wir wenden uns gegen Gewalt in jeglicher Form“, sagt Rzeniecki mit Blick auf die Gedenkveranstaltung, „da gilt es, auch Jugendliche dafür zu gewinnen.“ Daher hat er nicht nur die Jugendfeuerwehr eingeladen, die teilnehmen wird. Der Stadtchef hat kurzerhand bei der Integrierten Gesamtschule (IGS) angefragt, ob Schüler sich bei dem kulturübergreifenden Projekt beteiligen möchten.

Lesezeit: 3 Minuten
Der Volkstrauertag wurde nach dem Ersten Weltkrieg vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ins Leben gerufen. An ihm wurde der Kriegstoten gedacht. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Tag in Heldengedenktag umbenannt und zu Propagandazwecken missbraucht. Nach Gründung der Bundesrepublik wurde der Volkstrauertag in den 1950er-Jahren vom Volksbund wiederbelebt. Bundespräsident Theodor ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Totengedenken

Der Text des Totengedenken wird in diesem Jahr in Nastätten nicht vom Bürgermeister, sondern von Schülern der IGS in verschiedenen Sprachen vorgetragen:

Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene undFlüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderungals lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

Wir trauern mit allen, die Leid tragen, um die Toten und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.

Meistgelesene Artikel