Jetzt wird's Zeit für ein paar mehr Inhalte ...
Man glaubt es nicht: Ausgerechnet von Berny Abt ist als Erstes etwas Konkreteres zu hören: So will er Dorfkümmerer installieren, kündigt Wohnraumkonzepte an, möchte einen interkommunalen Gewerbepark schaffen – und monatlich 1200 Euro fürs Ehrenamt spenden. Populistisch, keine Frage, zumal der Stadtbürgermeister in der Vergangenheit schon einiges angekündigt hat, was sich später als Rohrkrepierer herausstellte. Nicht nur die Medienschule lässt grüßen. Aber immerhin bringt er Themen, traut sich, Leuten auf die Füße zu treten, macht konkrete Zusagen (Ehrenamt) – die ihm auf die Füße fallen werden, sollten sie nicht funktionieren. Aber er geht ins Risiko. Gerade bei den Kandidaten der großen Parteien vermisst man diesen gewissen Mut, mal konkreter zu sagen, was man tun will und was nicht, wo die Probleme liegen. „Bloß keinem vor der Wahl wehtun“ scheint das Motto zu lauten. Von Uwe Bruchhäuser (SPD) zum Beispiel ist in Werbeanzeigen zu erfahren, dass er große Ohren hat („Es ist eine anatomische Tatsache“) – und damit beste Voraussetzungen habe, als Gemeindeoberhaupt gut zuhören zu können ... Immerhin: Laut Homepage ist sein Wahlprogramm „im Werden“. Und Marion Krätz? Die gibt sich bürgernah, bereist mit ihrer „Tausend-Türen-Tour“ die Region. Dabei kommen „viele tolle Ideen und Themen auf den Tisch“ erfährt man auf verschiedenen Social-Media-Kanälen – was konkret Frau Krätz aber als VG-Bürgermeisterin umsetzen möchte, sagt sie nicht. Schulträgerschaft, Tourismuszukunft – alles völlig unklar. Auch Claus Eschenauer ist präsent – immerhin zeigt der FWG-Kandidat hin und wieder auch mal klare Kante: Die Realschule plus soll in die Trägerschaft des Kreises wechseln, eine Tourismus-Card kann er sich auch vorstellen. Was der Grüne Josef Winkler als Verwaltungschef alles anders machen möchte, lässt sich bisher leider nur erahnen – konkrete Verlautbarungen sind Fehlanzeige. Aus dem Kommunalwahlkampf hält sich der Grünen-Landeschef bisher weitgehend raus. Außer, dass er kürzlich mit dem Herrenelferrat unterwegs war, erfährt der geneigte Beobachter bisher nichts. Schade.