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Bad Ems/Nassau

Kommt nun etwas Schwung in den müden Wahlkampf um den Chefsessel in der fusionierten VG Bad Ems/Nassau?

Von Tobias Lui
Fünf Kandidaten bewerben sich, als Bürgermeister der fusionierten Verbandsgemeinde Bad Ems Nassau in das Bad Emser Rathaus (Bild unten) einzuziehen. In Nassau (oben) soll ein Bürgerbüro erhalten bleiben.  Fotos: Rosenkranz
Fünf Kandidaten bewerben sich, als Bürgermeister der fusionierten Verbandsgemeinde Bad Ems Nassau in das Bad Emser Rathaus (Bild unten) einzuziehen. In Nassau (oben) soll ein Bürgerbüro erhalten bleiben. Fotos: Rosenkranz Foto: Carlo Rosenkranz

Sie hat erstmals so etwas Schwung in einen bisher eher müden Wahlkampf gebracht: Die Kandidatur von Berny Abt für das Amt des Bürgermeisters der fusionierten Verbandsgemeinde (VG) Bad Ems/Nassau. Seit Dienstag ist klar, dass auch der umtriebige Stadtbürgermeister seinen Hut in den Ring wirft – und genau wie Marion Krätz (CDU), Uwe Bruchhäuser (SPD), Claus Eschenauer (FWG) und Josef Winkler (Grüne) am 16. September zum VG-Bürgermeister gewählt werden möchte. Nicht wenige gehen davon aus, dass die Entscheidung erst in einer Stichwahl am 30. September fallen wird.

Lesezeit: 3 Minuten
„Hier traut sich wirklich niemand eine seriöse Prognose zu, wer am Ende gewinnt.“ Bastian Breidling, aktueller Büroleiter von Rainer Lindner, dem „Beauftragten“ der Verbandsgemeinde Bad Ems und Wahlleiter, muss ja ohnehin neutral sein – doch auch sonst würde ihm ein Tipp schwerfallen, wer ab Januar sein neuer Chef wird. Tatsächlich ...
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Kandidaten diskutieren am 29. August im Marmorsaal

Die Rhein-Lahn-Zeitung gibt ihren Lesern die Möglichkeit, sich persönlich einen Eindruck von den Bürgermeisterkandidaten zu machen: Der alt-ehrwürdige Marmorsaal in Bad Ems stellt den würdigen Rahmen für eine Podiumsdiskussion am Mittwoch, 29. August, ab 19 Uhr. Marion Krätz (CDU), Uwe Bruchhäuser (SPD), Claus Eschenauer (FWG), Josef Winkler (Grüne) und Berny Abt (parteilos) stellen sich den Fragen der Redaktion – und denen unserer Leser.

Diese haben die Möglichkeit, im Vorfeld ihre Fragen per E-Mail an uns zu senden. Einfach eine E-Mail mit dem Betreff „Bürgermeisterwahl“ an bad-ems@rhein-zeitung.net tl

Tobias Lui zum Wahlkampf in der fusionierenden VG

Jetzt wird's Zeit für ein paar mehr Inhalte ...

Man glaubt es nicht: Ausgerechnet von Berny Abt ist als Erstes etwas Konkreteres zu hören: So will er Dorfkümmerer installieren, kündigt Wohnraumkonzepte an, möchte einen interkommunalen Gewerbepark schaffen – und monatlich 1200 Euro fürs Ehrenamt spenden. Populistisch, keine Frage, zumal der Stadtbürgermeister in der Vergangenheit schon einiges angekündigt hat, was sich später als Rohrkrepierer herausstellte. Nicht nur die Medienschule lässt grüßen. Aber immerhin bringt er Themen, traut sich, Leuten auf die Füße zu treten, macht konkrete Zusagen (Ehrenamt) – die ihm auf die Füße fallen werden, sollten sie nicht funktionieren. Aber er geht ins Risiko. Gerade bei den Kandidaten der großen Parteien vermisst man diesen gewissen Mut, mal konkreter zu sagen, was man tun will und was nicht, wo die Probleme liegen. „Bloß keinem vor der Wahl wehtun“ scheint das Motto zu lauten. Von Uwe Bruchhäuser (SPD) zum Beispiel ist in Werbeanzeigen zu erfahren, dass er große Ohren hat („Es ist eine anatomische Tatsache“) – und damit beste Voraussetzungen habe, als Gemeindeoberhaupt gut zuhören zu können ... Immerhin: Laut Homepage ist sein Wahlprogramm „im Werden“. Und Marion Krätz? Die gibt sich bürgernah, bereist mit ihrer „Tausend-Türen-Tour“ die Region. Dabei kommen „viele tolle Ideen und Themen auf den Tisch“ erfährt man auf verschiedenen Social-Media-Kanälen – was konkret Frau Krätz aber als VG-Bürgermeisterin umsetzen möchte, sagt sie nicht. Schulträgerschaft, Tourismuszukunft – alles völlig unklar. Auch Claus Eschenauer ist präsent – immerhin zeigt der FWG-Kandidat hin und wieder auch mal klare Kante: Die Realschule plus soll in die Trägerschaft des Kreises wechseln, eine Tourismus-Card kann er sich auch vorstellen. Was der Grüne Josef Winkler als Verwaltungschef alles anders machen möchte, lässt sich bisher leider nur erahnen – konkrete Verlautbarungen sind Fehlanzeige. Aus dem Kommunalwahlkampf hält sich der Grünen-Landeschef bisher weitgehend raus. Außer, dass er kürzlich mit dem Herrenelferrat unterwegs war, erfährt der geneigte Beobachter bisher nichts. Schade.

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