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Bad Kreuznach

Sammler aus Leidenschaft (2): Schild-Bürger ist Felsenkellerfan

Von Marian Ristow
Besonders alte Reklameschilder und Krimskrams aus der legendären Bad Kreuznacher Gaststätte und Brauerei Felsenkeller haben es Erik Rosenburg angetan. Der Felsenkeller, zwischen Mannheimer Straße, Kreuzstraße und Gymnasialstraße gelegen, wurde am 4. Mai 1981 abgerissen.
Besonders alte Reklameschilder und Krimskrams aus der legendären Bad Kreuznacher Gaststätte und Brauerei Felsenkeller haben es Erik Rosenburg angetan. Der Felsenkeller, zwischen Mannheimer Straße, Kreuzstraße und Gymnasialstraße gelegen, wurde am 4. Mai 1981 abgerissen. Foto: Marian Ristow

Die Szene-Insider sprechen von Blechpest. Einmal infiziert, kommt man nur schwerlich davon los. Eine Heilung davon gilt als ausgeschlossen. Einmal dem Schilderwahn verfallen, gibt es nur eine Therapie für die zehrende Sucht: Mehr Reklameschilder, weitere Blechschilder und neue Emailleschilder.

Lesezeit: 4 Minuten
Bei Erik Rosenburg aus Bad Kreuznach begann alles mit einem Pfadfinderlager im Soonwald. Auf einem Streifzug entdeckte er dort Ende der 1970er-Jahre ein altes Blechschild, dass die Bad Kreuznacher Brauerei und Gaststätte „Großer Felsenkeller“ bewarb – auf dem Sperrmüll! Sich nicht im Klaren darüber, welchen Frevel der ehemalige Besitzer des ...
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Eine Bad Kreuznacher Legende: der Große Felsenkeller

In Rosenburgs Sammlung finden sich auch Weizenbiergläser mit dem Felsenkellermotiv. „Keine Originale, sondern eigene Reproduktionen“, wie Erik Rosenburg zugibt.

Brauerei und Gasthaus „Großer Felsenkeller“ wurden 1736 von Johan Philipp Wallauer, einem Küfer, in der Prinzengasse gegründet. 1901 wurde der gut gehende Betrieb in die Gymnasialstraße verlegt, das Gasthaus in der Kreuzstraße wurde sukzessive erweitert, später bis in die Mannheimer Straße. Es gab Pils und Exportbier, Altbier und zu Weihnachten ein besonders starkes Bockbier. Der Felsenkeller blieb in Hand der Familie Wallauer. 1944 wurde das Gasthaus von den Bombenangriffen der Alliierten schwer beschädigt, es folgte ein Neuanfang unter Philipp Wallauer, der den Betrieb schon seit 1884 führte und das bis ins hohe Alter tat. Sohn Karl-Heinz verunglückte 1952 tödlich, mit ihm starben die Hoffnungen auf eine familiäre Übergabe der Geschäfte. Philipp Wallauer starb am 20. Januar an den Folgen eines Schlaganfalls, den Felsenkeller führte zunächst ein Prokurist. 1980 kaufte das Gasthaus ein Investor aus Düsseldorf, der dort eine Einkaufspassage errichten wollte. Nach heftigen Protesten wurde der Felsenkeller am 4. Mai 1981 abgerissen. Heute befindet sich dort das Modegeschäft H&M.