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Bad Kreuznach

Denken an getötetes Kind: Trauerfeier in Bad Kreuznacher Pauluskirche fand richtigen Ton

Von Marian Ristow
Die Tat eines 25-jährigen Asylbewerbers hat Bad Kreuznach bewegt. Der Mann hatte vor genau einer Woche eine Schwangere angegriffen und mit einem Messer schwer verletzt. Menschen gedachten dem dabei getöteten, ungeborenen Kind in der Pauluskirche.  Foto: Marian Ristow
Die Tat eines 25-jährigen Asylbewerbers hat Bad Kreuznach bewegt. Der Mann hatte vor genau einer Woche eine Schwangere angegriffen und mit einem Messer schwer verletzt. Menschen gedachten dem dabei getöteten, ungeborenen Kind in der Pauluskirche. Foto: Marian Ristow

Partei- und Flüchtlingspolitik sollten bei der Gedenkfeier am Freitagnachmittag in der Pauluskirche kein Thema sein. Rund 100 Menschen waren gekommen, um dem getöteten, ungeborenen Kind zu gedenken, das vor genau einer Woche bei dem Messenangriff eines Asylbewerbers auf die schwangere Mutter des Kindes getötet wurde.

Lesezeit: 1 Minute
Der Angriff des 25-jährigen Afghanen auf die gleichaltrige Frau fand in einem Patientenzimmer im Krankenhaus St. Marienwörth statt. Das Kind verstarb, die Mutter überlebte schwer verletzt – die Tat hat in ganz Deutschland entsetzt und Anteilnahme ausgelöst. Auch in Bad Kreuznach wollten Menschen diese zum Ausdruck bringen. Stadt und Landkreis hatten ...
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Trauer ist kein Politikum: Redaktionsleiter Rainer Gräff kommentiert

Schockstarre erfasste die Stadt und ihre Menschen nach der schrecklichen Bluttat vor gut einer Woche, bei der ein ungeborenes Leben im Mutterleib ausgelöscht wurde und die Frau schwere Stichwunden erlitt. Trauer und ein Gefühl der Ratlosigkeit und Ohnmacht sind Reaktionen darauf – aber auch Unwürdiges und Unsägliches vor allem in den sozialen Netzwerken, angestachelt durch die Nationalität und Herkunft des Täters.

Zum Glück blieben Auswüchse aus, wie sie nach dem Verbrechen an einer jungen deutschen Frau in Kandel Ende 2017 zu sehen waren. Versuche, Angst zu schüren und daraus Wahlkampfkapital schlagen zu wollen, sind politisches Gift und Rattenfängerei. Es ist nicht die Stunde der Demagogen, sondern der Pietät und der Besonnenheit.

Gerade die Besonnenheit ist etwas, was den politischen Kräften in vielen Ländern Europas abhanden gekommen ist. Wer versteht eigentlich noch, was die Briten in Zusammenhang mit dem Brexit so treiben und was in die Italiener gefahren ist? Europa mutiert allzu oft zum Schimpfwort und Schreckgespenst.

Doch es gibt auch im Kleinen unermüdliche Kämpfer für die Vision. Karl-Heinz Krummeck aus Schöneberg gehört dazu. Sein neuester Coup: Er setzt alles daran, dass die Soonwald-Sängerin Eva Ender „Europa 2“ eine starke Stimme gibt – beim Freundschaftspakt-Treffen von Merkel und Macron kommende Woche. Ihm und Ihnen allen viel Glück und Zuversicht!

E-Mail: rainer.graeff@rhein-zeitung.net

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