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Eine Pfarrei für alle – kann das gutgehen? Viele Fragen zur Kirchen-Strukturreform

Aus sieben mach eins: Vor dieser Herausforderung steht die katholische Kirche im Kreis Bad Kreuznach. Denn aus den sieben Pfarreiengemeinschaften mit ihren mehr als 43.000 Gläubigen soll nach dem Willen der Verantwortlichen im Bistum Trier mit Bischof Stephan Ackermann an der Spitze ab 1. Januar 2020 eine große „Pfarrei der Zukunft“ werden. Ein Problem ist das auch deswegen, weil zurzeit noch völlig unklar ist, wie dieser radikale Schnitt organisatorisch bewältigt werden kann. „Es gibt mehr Frage- als Ausrufezeichen“, beschreibt Dechant Günter Hardt die Situation. Das sorgt an der Basis für erhebliche Unruhe und Verunsicherung.

Lesezeit: 4 Minuten
Auch die berufliche Zukunft von Hardt ist noch ungewiss. Denn weil es das Dekanat Bad Kreuznach bald nicht mehr gibt, braucht man auch keinen Dechanten mehr. „Es wird sich schon noch ein Plätzchen für mich finden“, meint der 63-Jährige gelassen. Mit Blick auf die zukünftige Struktur drückt er aus, was ...
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Kurt Knaudt kommentiert: „Pfarrei der Zukunft“ ist ein Wagnis

Überalterung, immer weniger Mitglieder und immer weniger aktive Mitstreiter: Die Kirche hat mit ähnlichen Problemen wie die Vereine zu kämpfen. Das geht an die Substanz – so sehr, dass das Bistum Trier einen radikalen Schritt gewagt hat. Die „Pfarrei der Zukunft“ ist vor allem deswegen ein Wagnis, weil dabei die Nähe verloren zu gehen droht.

Mit der Gefahr, dass noch mehr Gläubige der Kirche den Rücken kehren und Gotteshäuser verwaisen. Die Kirchenführung allerdings setzt darauf, dass ehrenamtliche Kräfte das auffangen, was bei dieser Art der Globalisierung auf der Strecke bleibt – mit dem Risiko, dass die freiwilligen Helfer nicht nur stark gefordert, sondern überfordert werden. Denn auch da ist es ähnlich wie bei einem Ver- ein: Es gibt meist nur einen kleinen harten Kern, der die Hauptarbeit leistet.

Das hehre Ziel lautet nach Aussage des Bischofs, die Hauptamtlichen von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, um besser den Glauben zu vermitteln. Das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Strukturreform, die von anderen Bistümern aufmerksam beobachtet wird, ein Spar- programm ist, um auf Dauer handlungsfähig zu bleiben. Die zentrale Frage, ob das in dieser extremen Form gut gehen kann, ist offen.

E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net

Erkundungsteam lädt zu zwei „Rendezvous im neuen Raum“

Aus dem Dekanat Bad Kreuznach, zu dem die Pfarreiengemeinschaften Bad Kreuznach, Bad Sobernheim, Guldenbachtal-Langenlonsheim, Kirn, Rupertsberg, Sponheimer Land und Wallhausen gehören, wird eine große „Pfarrei der Zukunft“, wobei Kirn nach Idar-Oberstein wechselt. Ein dreiköpfiges Erkundungsteam soll im Auftrag des Bischofs dabei helfen, den Übergang zu meistern. Bei zwei als „Rendezvous im neuen Raum“ überschriebenen Treffen am Donnerstag, 20.

September, im Bürgerhaus in Waldböckelheim und am Mittwoch, 17. Oktober, in der Mensa des Gymnasiums am Römerkastell in Bad Kreuznach, will das Trio herausfinden, „was die Menschen bewegt und wie in Zukunft ihre Anliegen wahrgenommen werden können“. Sie seien keineswegs „Spione aus Trier“, sondern wollen die Menschen auf ihrem Weg in die „Pfarrei der Zukunft“ motivieren und begleiten, betonen die drei. kuk
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