Plus
Bad Kreuznach

Gericht watscht Feuerwehrchefin ab: Liebetanz verliert Rechtsstreit mit der Stadt Bad Kreuznach

Von Silke Bauer
Feuerwehrchefin Manuela Liebetanz hat ihren Rechtsstreit mit der Stadt Bad Kreuznach verloren. Bei der Auseinandersetzung ging es um die Vergütung von Bereitschaftsdiensten.  Foto: Stefan Munzlinger
Feuerwehrchefin Manuela Liebetanz hat ihren Rechtsstreit mit der Stadt Bad Kreuznach verloren. Bei der Auseinandersetzung ging es um die Vergütung von Bereitschaftsdiensten. Foto: Stefan Munzlinger

Der schon seit knapp drei Jahren schwelende Rechtsstreit zwischen Manuela Liebetanz, hauptamtliche Leiterin der freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach, und ihrem Arbeitgeber, der Stadt Bad Kreuznach, hat nun ein (teures) Ende gefunden.

Lesezeit: 3 Minuten
Das Oberverwaltungsgericht Koblenz hat alle ihre Forderungen an die Stadt zurückgewiesen. Die Feuerwehrfrau muss die Kosten des Verfahrens tragen. Auch ist keine Revision zugelassen. Dem Oeffentlichen Anzeiger liegt das Urteil vor. Liebetanz, die wegen ihres zerrütteten Verhältnisses zu ihren ehrenamtlichen Feuerwehrleuten schon öfter in die Schlagzeilen geriet, hatte von der Stadt ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Dieser Brand ist nicht mehr zu löschen

Es lodert nicht nur bei der Kreuznacher Feuerwehr, es brennt lichterloh. Vor dem Oberverwaltungsgericht hat die streitbare und von vielen Feuerwehrkameraden ungeliebte Feuerwehrchefin jetzt eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. Die Richter wiesen alle Forderungen von Manuela Liebetanz als unberechtigt zurück. Doch den Brand, der in der Führungsriege zwischen der hauptamtlichen Wehrleiterin auf der einen sowie ihren Stellvertretern, den Zugführern und den Ehrenamtlichen auf der anderen Seite schwelt, können die Richter nicht löschen.

Dass sie zu einem Mediationsgespräch im Mai 2018 in Begleitung ihrer Anwältin erschien und einen „Friedensgipfel“ mit ihrer obersten Dienstherrin, Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer ein halbes Jahr später gleich ganz platzen ließ, zeigt nur eins: Löschen lässt sich hier nichts mehr. Dass die OB offenbar keine Lust mehr verspürt, zu der Feuerwehrchefin überhaupt etwas zu sagen, spricht Bände. Noch mehr Öl ins Feuer gießen könnte sie kaum.

Als Beamtin ist Liebetanz so gut wie unkündbar. Doch sie liegt nicht nur mit der Stadt im Clinch. Mit ihrem Bleiben spaltet sie auch die Feuerwehrgemeinschaft. Das Verhältnis zwischen ihr und vielen Ehrenamtlichen ist unwiderruflich zerstört, ein weiterer Brandherd. Sie ist isoliert. Das führt nicht nur das Prinzip der Hauptamtlichkeit ad absurdum. Viel Schlimmer: Mit dem Festhalten an ihrem Posten blockiert sie die Arbeit und bringt die Feuerwehr selbst in Not. Diese muss aber funktionieren. Denn oft genug geht es darum, Menschenleben zu retten. Für diese Einsätze brauchen die Wehrleute die Wertschätzung ihrer Chefin und kein Misstrauen. Manuela Liebetanz hat ein sehr verantwortungsvolles Amt. Verantwortungsvoll wahrnehmen kann sie dies aber schon lange nicht mehr. Deshalb: Egal, wer das Feuer gelegt hat – Schaden nehmen bei dem Brand so alle. Dieser Verantwortung sollte sie sich bewusst sein und von sich aus gehen.

E-Mail: harald.gebhardt@rhein-zeitung.net

Meistgelesene Artikel