Es lodert nicht nur bei der Kreuznacher Feuerwehr, es brennt lichterloh. Vor dem Oberverwaltungsgericht hat die streitbare und von vielen Feuerwehrkameraden ungeliebte Feuerwehrchefin jetzt eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. Die Richter wiesen alle Forderungen von Manuela Liebetanz als unberechtigt zurück. Doch den Brand, der in der Führungsriege zwischen der hauptamtlichen Wehrleiterin auf der einen sowie ihren Stellvertretern, den Zugführern und den Ehrenamtlichen auf der anderen Seite schwelt, können die Richter nicht löschen.
Dass sie zu einem Mediationsgespräch im Mai 2018 in Begleitung ihrer Anwältin erschien und einen „Friedensgipfel“ mit ihrer obersten Dienstherrin, Oberbürgermeisterin Heike Kaster-Meurer ein halbes Jahr später gleich ganz platzen ließ, zeigt nur eins: Löschen lässt sich hier nichts mehr. Dass die OB offenbar keine Lust mehr verspürt, zu der Feuerwehrchefin überhaupt etwas zu sagen, spricht Bände. Noch mehr Öl ins Feuer gießen könnte sie kaum.
Als Beamtin ist Liebetanz so gut wie unkündbar. Doch sie liegt nicht nur mit der Stadt im Clinch. Mit ihrem Bleiben spaltet sie auch die Feuerwehrgemeinschaft. Das Verhältnis zwischen ihr und vielen Ehrenamtlichen ist unwiderruflich zerstört, ein weiterer Brandherd. Sie ist isoliert. Das führt nicht nur das Prinzip der Hauptamtlichkeit ad absurdum. Viel Schlimmer: Mit dem Festhalten an ihrem Posten blockiert sie die Arbeit und bringt die Feuerwehr selbst in Not. Diese muss aber funktionieren. Denn oft genug geht es darum, Menschenleben zu retten. Für diese Einsätze brauchen die Wehrleute die Wertschätzung ihrer Chefin und kein Misstrauen. Manuela Liebetanz hat ein sehr verantwortungsvolles Amt. Verantwortungsvoll wahrnehmen kann sie dies aber schon lange nicht mehr. Deshalb: Egal, wer das Feuer gelegt hat – Schaden nehmen bei dem Brand so alle. Dieser Verantwortung sollte sie sich bewusst sein und von sich aus gehen.
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