Mit dem Nötigsten für dass Leben in Kirn sind die Flüchtlingsfamilien in der Stadt und der Region weitgehend versorgt. Jetzt will sich Uwe Schu, der die Kleider- und Haushaltswarenkammer aufgebaut hat, anderen Schwerpunkten widmen. Dabei geht es insbesondere um Sprachkurse. Es gibt Talente, die könnten mit ihrem Abschluss (C1) studieren,aber viele kommen über die Anfängerkurse nicht hinaus, quälen sich. Und das hat Folgen. Die ersten Ausbildungsverträge für Jugendliche wurden abgeschlossen, und schon bauen sich Hürden auf. Hohe Hürden.
Da will sich Uwe Schu besonders engagieren und sucht Mitstreiter. Neben den offiziellen Kursen der Arbeitsagentur und der VHS gibt es noch Kurse im Gerberhaus und im Gesellschaftshaus. Und zweimal die Woche bieten Uwe Schu und Dieter Schäfer noch Kurse an. Da geht es nicht um geschliffene Grammatik, sondern viel um Alltagssprache. Deshalb zieht Schu mit seinen Schülern auch schon mal durch die Stadt. Da geht es um Begriffe wie Bäcker, Straße oder Krankenhaus. Doch auch die Flüchtlinge, die sich schon sehr gut unterhalten können, brauchen weiter Unterstützung. Schu nennt ein Beispiel: Ein Auszubildender steht vor der Frage, was er mit den Begriffen „strukturierte“ oder „spontane Vorgehensweise“ in der Berufsschule anfangen soll. Da ist guter Rat teuer. Da hofft Schu, dass es gelingt, eine Nachhilfeaktion auf die Beine zu stellen. Und zwar nicht nur für Flüchtlinge, sondern für alle. Vorbild könnte die WIAF (Wege in Arbeit und Fortbildung) St. Wendel sein. Chef dort ist der Landrat. Räume für solche Kurse sollte es doch in Kirn genügend geben, meint Schu und denkt beispielsweise an das frühere Lederwerk Favorite.
Wichtig wäre jetzt jedenfalls, allen willigen Azubis beizustehen, dass sie nicht schon kurz nach dem Start in eine verheißungsvolle Handwerkerzukunft erkennen, das die vielen Unkenrufer recht haben, die sagen: „Das ist viel zu schwer, das schaffst du nie.“ as