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Kreis Bad Kreuznach

Kreistag stützt Naheland-Touristik einmütig

Von Rainer Gräff
Die Hälfte der 460 000 Touristen, die pro Jahr ins Naheland kommen, entscheidet sich für Bad Kreuznach, Bad Münster-Ebernburg (das Foto zeigt den Radweg nach Niederhausen) und Bad Sobernheim. Das passt zu den Verfechtern der Neuausrichtung: „Die Musik spielt an der mittleren Nahe.“
Die Hälfte der 460 000 Touristen, die pro Jahr ins Naheland kommen, entscheidet sich für Bad Kreuznach, Bad Münster-Ebernburg (das Foto zeigt den Radweg nach Niederhausen) und Bad Sobernheim. Das passt zu den Verfechtern der Neuausrichtung: „Die Musik spielt an der mittleren Nahe.“ Foto: Naheland-Touristik

Wagenburgartig stellt sich der Kreistag Bad Kreuznach unisono vor die Naheland-Touristik GmbH (NLT) und betont die Notwendigkeit der engen Zusammenarbeit, aber auch der kritischen Bestandsaufnahme und Weiterentwicklung der Bemühungen um den Fremdenverkehr in der Region. Einem SPD-Antrag zum Thema stimmten sämtliche Mitglieder aller Fraktionen bei der Sitzung am Montag zu.

Lesezeit: 2 Minuten
 Wolfgang Heinrich, Stadtkämmerer und -bürgermeister sowie Verfechter der Spaltung bei gleichzeitiger Orientierung Bad Kreuznachs in Richtung Bingen und Rheinhessen, war nicht anwesend. Hintergrund waren die geharnischte Kritik an der Organisation und die teils persönlichen Angriffe gegen die Geschäftsführerin Ute Meinhard vor allem aus dem Kreis Birkenfeld und aus der Stadt Kreuznach. ...
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An einem Strang – oder am seidenen Faden: Rainer Gräff zum Tourismusstreit

Und wenn man nicht mehr weiter weiß, dann gründet man 'nen Arbeitskreis: Die Verunsicherung rund um die Rolle und die Zukunft der Naheland-Touristik GmbH ist riesengroß. Immer wieder schwelte in vergangenen Jahren mal Kritik an Organisation, Effektivität und Kosten. Lösungen gab es nie.

Fünf Säulen der Angebotsvielfalt, zwei Säulen der Fokussierung aufs Wesentliche, eine verantwortliche und Takt gebende Organisation für die Dachmarke oder doch besser an jeder Ecke eine separate touristische Organisation unter eigener Flagge? Ja was denn nun? Die Nahe ist im Kanon der Fremdenverkehrsdestinationen nur eine klitzekleine Fußnote.

Die Erkenntnis, dass sehr viele Menschen weder wissen, wer oder was die Nahe ist, geschweige denn, wo sie fließt, ist bitter und tut weh. Doch es hilft ja nichts. Das irgendwie transportierte Wissen, dass irgendwo 20 schöne Kirchtürme stehen, hilft gar nichts, wenn es im Land Tausende schöner Kirchtürme gibt. Dass hier guter Wein wächst, ist unbestritten, aber das Anbaugebiet Nahe ist im Hinblick auf Menge und Marktmacht nur ein kleiner Tropfen im großen Meer. Und Gesundheit? Auch auf diesem Sektor gibt es ein unüberschaubares Angebot.

Wo also ist die USP, die „Unique Selling Proposition“ oder das fürs Marketing so wichtige Alleinstellungsmerkmal, das die Region derart aus dem Einheitsbrei hochglanzbroschierter Werbung heraushebt, dass man einfach hier gewesen sein muss? Wer so etwas nicht hat, muss es konstruieren, sich neu erfinden. Aber wie? Mit Defätismus und Separatismus ist es nicht getan, da hat der Kreistag in seltener Eintracht recht. Auf dem harten Markt voller „Da-war-ich-schon“- und „Was-soll-ich-da“-Kundschaft fehlt einfach der Draht zum „Da-muss-ich-hin“-Touristen. Klingt abgedroschen: Aber den Karren zieht man nicht aus dem Dreck, indem man das Abschleppseil in viele kleine Fädchen aufdröselt.

E-Mail: rainer.graeff@rhein-zeitung.net

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