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Winzenheim

Sparkasse setzt auf Selbstbedienung: Winzenheimer machen gegen Automatisierung mobil

Von Marian Ristow
Die Kolpingsfamilie und Ortsvorsteher Kohl wollen sich dafür einsetzen, dass die Sparkasse ihre Entscheidung noch einmal überdenkt.  Foto: Christine Jäckel
Die Kolpingsfamilie und Ortsvorsteher Kohl wollen sich dafür einsetzen, dass die Sparkasse ihre Entscheidung noch einmal überdenkt. Foto: Christine Jäckel

Die Umwandlung der bemannten Sparkassenfiliale in Winzenheim in eine automatisierte Selbstbedienungsfiliale (SB-Filiale) sorgt im Stadtteil weiter für Unmut. Neben Ortsvorsteher Mirko Helmut Kohl, der nun das Gespräch mit den Vorständen der Sparkasse Rhein-Nahe suchen möchte, macht auch die örtliche Kolpingsfamilie gegen die Veränderung der Filiale mobil. Mittels einer Unterschriftenaktion will man den Beschluss nochmal zum Kippen bringen.

Lesezeit: 1 Minute
Vor einigen Tagen wurde die Entscheidung publik, die aktuell mit drei Mitarbeitern besetzte Filiale in der Winzenheimer Ortsmitte zum 1. Oktober zu einer SB-Filiale zu machen – ohne Mitarbeiter, dafür aber mit Geldautomaten, Überweisungsterminals und gesicherten Briefkästen, um Überweisungen einzuwerfen. Ab Oktober werden die Winzenheimer Kunden dann von der Hauptgeschäftsstelle ...
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Kommentar: Abstimmung mit dem Mousepad

Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen: Winzenheim wird nicht die letzte Filiale sein, die abgespeckt oder sogar geschlossen wird. Das liegt auch an einer Abstimmung per Mousepad: Weil immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte online erledigen, bleibt den Regionalbanken kaum etwas anderes übrig, als ihr Angebot zu zentralisieren – was in der Kreuznacher City zurzeit ambitioniert geschieht. Nachvollziehbar, dass die betroffenen Kunden in der Fläche dafür kein Verständnis haben. Die nach wie vor kerngesunde Sparkasse ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts auch dem Gemeinwohl verpflichtet, aber kein wohltätiges Unternehmen – ein schwieriger Spagat. Denn auch sie unterliegt den knallharten Gesetzen des Marktes. Dessen Rahmenbedingungen haben sich durch die Finanz- und Wirtschaftskrise und das niedrige Zinsniveau geändert. Die dafür maßgeblichen Entscheidungen fallen woanders. Den Verantwortlichen vor Ort bleibt nur, darauf mit möglichst viel Fingerspitzengefühl zu reagieren, so bitter das für die betroffenen Orte und – vor allem die älteren – Kunden auch ist. Dass sie in diesem Fall informiert wurden, der Ortsvorsteher aber nicht, ist ein Kommunikationsfehler.

E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net

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