Seit der öffentlichen Ankündigung der Stadtspitze, die Mitgliedschaft Bad Kreuznachs bei der Naheland-Touristik zu überdenken, ist das passiert, was bei Sachthemen die inhaltliche Debatte extrem erschwert: persönliche Animositäten überlagern die Fakten.
Die „Drohung“ seitens der Stadtspitze war keine diplomatische Meisterleistung, aber ein kalkulierter Schachzug. Eine inhaltliche Unterredung hinter verschlossenen Türen wäre zweifelsohne sinnvoller gewesen.Genau das wollte man vonseiten der Stadt diesmal aber offenbar nicht. Zu oft gab es schon Gesprächsrunden, in denen vortrefflich über Konzepte und Visionen parliert wurde, die aber letztlich keine Konsequenzen hatten. Touristischer Nutzen ist nicht nur an Übernachtungen festzumachen.
Tut man das aber, muss man sich fragen, welchen Benefit man als Stadt von der Mitgliedschaft hat. In meinen Augen keinen. Die Stadt ist symbolisches Mitglied, um Solidarität zu zeigen, mehr nicht. Die Stadt macht nun Druck und nimmt die Naheland-Touristik in die Pflicht. Die wäre jetzt gut beraten, konkret zu sagen, wie auch die Schwarmstadt von ihr profitieren kann statt sich im Gerede von Synergien und Co. zu verlieren. Denn: Steigt die Stadt aus, wird es für die NLT eng.
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