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Bad Neuenahr

Ahr-Thermen: Defizit ist 2017 weiter gewachsen

Von Jochen Tarrach
Die 2014 erworbenen Ahr-Thermen belasten den städtischen Haushalt jährlich mit sechsstelligen Summen.  Archivfoto: Vollrath
Die 2014 erworbenen Ahr-Thermen belasten den städtischen Haushalt jährlich mit sechsstelligen Summen. Archiv Foto: Vollrath

Mit 161.996 Besuchern hatten die Ahr-Thermen Bad Neuenahr-Ahrweiler im Jahr 2017 genau 3018 Besucher mehr als 2016 und gar 5236 mehr als 2015. Tendenz im Jahr 2018: Steigend, derzeit über 500 Badegäste pro Tag. So zog Geschäftsführer Maternus Fiedler vor dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadt am Montag ein durchaus positives Resümee und berichtete voller Optimismus über die Arbeit seines Teams.

Lesezeit: 2 Minuten
Eingeführte Änderungen, wie neue Öffnungszeiten, seien gut angenommen worden und auch der Pro-Kopf-Umsatz sei von 15,75 Euro im 2016 auf 16,45 Euro im Jahr 2017 gesteigert worden, führte Fiedler aus. Insgesamt sei das Gesamtkonzept der Ahr-Thermen mit den vielen Angeboten schlüssig und werde von den Gästen auch durchgängig als sehr ...
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Steuerzahlerbund hält Kauf für falsch

Kreisstadt. Der Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz bleibt dabei: Der Kauf der Ahr-Thermen durch die Stadt im Jahr 2014 war ein Fehler zulasten der Steuerzahler. Zu dieser Schlussfolgerung kommt der Verein, nachdem die Stadt in einem mehrseitigen Schreiben auf einen umfangreichen Fragenkatalog des Vereins geantwortet hat. Schon 2014 hatte dieser vor dem Erwerb des defizitären Bades gewarnt.

Unter anderem stößt sich der Steuerzahlerbund an der ausstehenden grundlegenden Sanierung des Thermalbades. Mit jedem Jahr, das vergeht, gebe es bereits eine allgemeine Kostensteigerung und eine weitere Verschlechterung des Thermenzustandes. Dazu kämen die jährlichen Betriebsverluste. Die Stadt argumentiere hier, dass Eile keinesfalls Vorrang vor einer sorgfältigen Planung und Entscheidung haben sollte. „Das klingt gut – wir hätten uns gewünscht, dass Stadt und Stadtrat zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung genauso argumentiert hätten“, sagt Geschäftsführer René Quante. Erst einen Verlustbringer zu kaufen und danach jahrelang zu planen, sei die falsche Reihenfolge.

Leider habe sich auch die damalige Befürchtung mit den hohen Defiziten aus dem Thermenbetrieb bewahrheitet. Seit 2014 lagen diese etwa zwischen 500.000 und 600.000 Euro pro Jahr. Entsprechend gehe die Stadt davon aus, dass es sowohl im Eigenbetrieb als auch bei Übergabe an einen privaten Dritten ein Zuschussgeschäft bleiben wird. Unfreiwillig komisch werde es dann, wenn die Stadt von einem dauerhaften Vermögenszuwachs aufgrund des Kaufs des Thermenareals spricht. „So schnell können die Grundstückspreise gar nicht steigen, wie die Ahr-Therme zugleich an Geld verbrennt“, sagt Quante.

Dass die Ahr-Thermen eine gewisse touristische Bedeutung haben, lasse sich nicht leugnen. Aber dass die Stadt den starken Gästerückgang in 2014 verglichen zum Vorjahr primär auf die Schließung der Ahr-Thermen zurückführe und einen millionenschweren Umsatzverlust für die Wirtschaft konstruiere, nennt der Steuerzahlerbund „abenteuerlich“. Interessant sei das Eingeständnis, dass selbst eine Schließung der Ahr-Thermen den Heilbad-Status von Bad Neuenahr-Ahrweiler nicht gefährdet hätte. „Dieses offene Eingeständnis hätten wir uns bereits bei der hitzigen Ankaufs-Diskussion in 2014 gewünscht“, sagt Quante. fbl

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