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Angler werfen sie um: Skulpturen aus Stein erregen Anstoß

Mit seinen Steinmännchen will Michael Michels einen Orts schaffen, an dem Menschen sich freuen und einen anderen Blick auf die Natur bekommen. Doch die Skulpturen werden immer wieder von den Anglern umgeworfen.
Mit seinen Steinmännchen will Michael Michels einen Orts schaffen, an dem Menschen sich freuen und einen anderen Blick auf die Natur bekommen. Doch die Skulpturen werden immer wieder von den Anglern umgeworfen. Foto: Judith Schumacher

Michael Michels aus Bad Bodendorf baut seit Jahren Steintürme am Ahrufer. Doch den Anglern passt das gar nicht.

Lesezeit: 3 Minuten
Zu Türmchen aufeinandergestapelte Steinmännchen finden sich über die Jahrhunderte auf der ganzen Welt. Je nach Kultur dienen sie als Wegweiser oder Vermessungspunkt, Schutz vor bösen Geistern oder wie bei den Indianervölkern als Verehrung für die Natur und Ort der Besinnung. Letzteres kommt dem am nächsten, was Michael Michels seit drei ...
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Angelsportverein: Eingriff in die Natur

Die Aktivitäten von Michael Michels sind dem Angelsportverein Lohrsdorf ein Dorn im Auge. Der Vorsitzende des Angelsportverein Mario Malik bezieht Position: „Natürlich werfen wir die Steintürme immer wieder um, das ist ein Eingriff in die Natur, Herr Michels nimmt auch Steine von den Strömungslenkern weg, sodass einige Gumpen (Stellen, an denen Fische laichen) verschwunden sind.“ Zudem wirft er Michels vor, Gänse und Enten vertrieben zu haben und irgendwelche Kräuter dort angepflanzt zu haben. „Ich habe ja nichts dagegen, wenn er zwei oder drei Steine übereinander stapelt, aber der baut da ja eine ganze Großstadt“, sagt der Vorsitzende. „Außerdem, wenn da einer drunter liegt, wenn die Steine herunter fallen, ist das Geschrei groß – soll er das doch bei sich zu Hause machen“, meint Malik.

Auf der Internetseite des Angelsportvereins ist unter dem Button „Steintürme – schön aber gefährlich“ nachzulesen:

„Die Türme sind zum Teil so ausbalanciert, dass sie bei der kleinsten Berührung in sich zusammenbrechen. Dies kann durchaus dazu führen, dass spielende Kinder durch die mitunter zentnerschweren Steinbrocken verletzt werden. Die Steine im Flussbett und auf den Strömungslenkern bilden Schutz- und Bruträume für Klein- und Kleinstlebewesen, die für die Flussökologie extrem wichtig sind. Werden diese Schutzräume zerstört, kann dies schwerwiegende Folgen für das Ökosystem Fluss bedeuten.

Die notwendigen Renaturierungsmaßnahmen an der Ahr wurden mit Steuergeldern über die Regionalstelle Wasserwirtschaft der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz gemeinsam mit dem Landkreis durchgeführt. Werden die Wasserbauwerke (Strömungslenker) nachhaltig geschädigt, müssen diese gegebenenfalls wieder erneuert werden, was zu Schadenersatzforderungen führen kann. ith

Weitere Infos und ein Video finden Sie im Internet unter der Adresse www.asv-lohrsdorf.de/home/stein-tuerme

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