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Remagen-Unkelbach

Ein Hochwasserkonzept für Remagen – Viel Frust bei Betroffenen

Von Christian Koniecki
Gut gefüllt war die Mehrzweckhalle Unkelbach zur Präsentation des Hochwasserschutzkonzepts. Doch viele Erwartungen wurden enttäuscht.
Gut gefüllt war die Mehrzweckhalle Unkelbach zur Präsentation des Hochwasserschutzkonzepts. Doch viele Erwartungen wurden enttäuscht. Foto: Christian Koniecki

Lange, sehr lange hat es gedauert, bis die Stadt Remagen ihr Hochwasserschutzkonzept vorgelegt hat. Lange haben die Betroffenen der Starkregenereignisse der Jahre 2010, 2013 und 2016 auf Ideen gewartet, wie so etwas künftig verhindert werden kann. Am Ende eines langen Abends in der Mehrzweckhalle Unkelbach, bei dem Dr. Harald Wegener vom beauftragten Ingenieurbüro das vorläufige Konzept vorstellte, gab es auf allen Seiten lange Gesichter.

Lesezeit: 2 Minuten
Kein Wunder, denn  das Fazit lautete: Bei den Sturzregenfällen handelte es sich um Extremereignisse, „ein Schutz ist hierfür nicht üblich und nicht wirtschaftlich.“ „Nichts, was sie heute Abend hören werden, ist in Stein gemeißelt“, hatte sich Bürgermeister Björn Ingendahl zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung noch bemüht, die Wogen der erwarteten ...
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Wie man Politikverdrossenheit erzeugt

Was sich rund um das Hochwasserschutzkonzept der Stadt Remagen abgespielt hat, eignet sich als Schaustück dafür, wie man bei Bürgern und Betroffenen am besten Politikverdrossenheit erzeugen kann. Auf der einen Seite Menschen, denen das Schicksal in Form von sintflutartigen Gewittergüssen gleich dreimal übel mitgespielt hat, auf der anderen Seite eine Verwaltung, die sich an Recht, Gesetz und Verordnungen zu halten hat. Auf der einen Seite Hochwasseropfer, die teilweise erhebliche Angst um ihr Hab und Gut erleben mussten und einen schnellen und effektiven Schutz vor einer möglichen Wiederholung einfordern, auf der anderen Seite eine Verwaltung, die das Thema abarbeitet und mit dem Verweis auf das Konzept die Menschen über Jahre hinweg vertröstet. Die Erwartungen an die Ergebnisse des Gutachtens, an den finalen „großen Wurf“, der endlich Hilfe bringt, wurden dadurch bei den Betroffenen immer höher, zumal sich in den Nachbarregionen in Sachen Hochwasserschutz schon einiges getan hat. Dann am Ende stückchenweise realisieren zu müssen, dass es gegen solche Schicksalsereignisse in Remagen angeblich keine wirksamen Mittel geben soll, ist doppelt frustrierend. Die Bürger fühlen sich nicht nur „von denen in Berlin“, sondern auch vor der eigenen Haustür im Stich gelassen. Ein fatales Signal.

E-Mail: christian.koniecki@rhein-zeitung.net

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