Im Mai ist Peter Jansen, Geschäftsführer der Lackfabrik Jansen, zum Präsidenten des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) gewählt worden. Auf seiner Wirtschaftspressekonferenz hat der Verein eine durchwachsene Bilanz für 2017 gezogen.
Der Absatz ist im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent gesunken, der Umsatz stieg um 0,2 Prozent. Der VdL macht vor allem steigende Rohstoffpreise für die Entwicklung verantwortlich. Ein weiterer „Hemmschuh“ aus Sicht des Verbandes ist die Diskussion um die Einstufung von Titandioxid als Gefahrstoff. Die Europäische Kommission befürchtet, dass Arbeiter an Lungenkrebs erkranken können, wenn sie Staubemissionen ausgesetzt sind. „Titandioxid an sich ist nicht giftig“, betont der VdL-Präsident. Die Einstufung des Stoffes als krebserregend hält er für „unsystematisch, denn der Stoff selbst ist unkritisch“. Problematisch sei der Staub, „aber dafür gibt es in Deutschland strenge Grenzwerte.“
Ein weiteres Thema, das der Verband im Blick hat, sind Biozide. „Damit lösemittelarme, wasserbasierte Farben und Lacke überhaupt möglich werden, braucht es Konservierungsmittel, die vor Schimmel und Bakterien schützen“, so Jansen. So lange keine Alternativen verfügbar seien, müssen, so die Forderung des VdL, „die wenigen für Lacke und Farben relevanten bioziden Wirkstoffe“ erhalten bleiben. Für 2018 erwartet der VdL, der knapp 250 Lack- und Druckfarbenunternehmen mit 25.000 Beschäftigen vertritt, eine moderate Belebung.