Grafschaft. Temperaturen jenseits der 30 Grad – es wird immer heißer, die Sonne knallt auch auf der Grafschaft vom Himmel. Allemal hat sich im Supersommer auch im Obstgarten der Region das Blatt gedreht: deutlich kleinere Äpfel, Sonnenbrand auf vielen Früchten. Der Leimersdorfer Obstbauer Hans-Christoph Rech kennt die Zeichen der anhaltenden Trockenheit und Hitze nur zu gut. Auf 24 Hektar hat er Boskop, Braeburn, Elstar, Gala und Co stehen.
Damit das Fruchtfleisch nicht unter der Schale kocht, bewässert er jeden seiner Apfelbäume über Tropfschläuche einmal in der Woche mit gut 10 Litern Wasser aus seinem rund 16 000 Kubikmeter fassenden Speicherbecken. Doch wenn es weiterhin nicht regnet, kann Hans-Christoph Rech seine Apfelbäume damit nicht mehr (günstig) versorgen. „Jetzt geht’s ans Eingemachte. Das Wasser aus dem Becken wird knapp“, berichtet er. Der stetig fallende Wasserspiegel bringt den Landwirt langsam in die Klemme. „Alle Obstbäume auf der Grafschaft stehen jetzt unter Stress. Die Qualität der Früchte leidet, die Äpfel bleiben klein, selbst die Zuckerrüben lassen die Blätter hängen“, sagt Rech, „es drohen Ernteausfälle.“
Könnte es angesichts anhaltender Trockenheit Probleme bei der Wasserversorgung auf der Grafschaft geben? Etwa 11 000 Kunden werden derzeit über rund 4000 Entnahmestellen durch die Remondis Eurawasser GmbH versorgt. „Bisher gab es keinerlei Probleme beim Versorgungsdruck. Druckabfall aufgrund von zu hoher Entnahmemenge gab es auch nicht“, reagierte Geschäftsführer Torsten Ohlert gelassen. Die höchste Entnahmemenge bei normalen Temperaturverhältnissen lägen im Bereich der Grafschaft normalerweise bei etwa 120 Kubikmeter je Stunde, ließ der Geschäftsführer wissen. Auch wenn der Verbrauch steige, sei auf der Grafschaft nicht mit Wasserknappheit zu rechnen, gibt Ohlert Entwarnung: „In den letzten Wochen lag der Wert regelmäßig bei 200 Kubikmeter je Stunde.“