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Hahnstätten

Es geht um die Opfer: Mit Stolpersteinen ein Friedenszeichen setzen

Von Katrin Maue-Klaeser
Die „Personalakte“ eines Opfers aus der Verbandsgemeinde Hahnstätten hat Historikerin Martina Hartmann-Menz im Bundesarchiv Berlin unter Nummer R179 gefunden. Besonders zynisch ist die Formulierung „Entlassen“: Denn die Patientin wurde am 21. April 1941 keineswegs aus Hadamar entlassen – es ist ihr Todestag. „Teil der Verschleierungstaktik der Mordanstalten gegenüber den Angehörigen“, weiß Hartmann-Menz.  Foto: Katrin Maue-Klaeser
Die „Personalakte“ eines Opfers aus der Verbandsgemeinde Hahnstätten hat Historikerin Martina Hartmann-Menz im Bundesarchiv Berlin unter Nummer R179 gefunden. Besonders zynisch ist die Formulierung „Entlassen“: Denn die Patientin wurde am 21. April 1941 keineswegs aus Hadamar entlassen – es ist ihr Todestag. „Teil der Verschleierungstaktik der Mordanstalten gegenüber den Angehörigen“, weiß Hartmann-Menz. Foto: Katrin Maue-Klaeser

Ein Friedenszeichen wollen die Initiatoren setzen mit der Verlegung von Stolpersteinen in der Verbandsgemeinde Hahnstätten. Denn neben dem Gedenken an die Opfer geht es der Arbeitsgruppe mit den im Boden eingelassenen Bronzetafeln auch um die Wirkung des Erinnerns in der Gegenwart. „Stolpersteine schaffen Akzeptanz für den Umgang mit Menschen mit Einschränkungen“, ist Historikerin Martina Hartmann-Menz sicher.

Lesezeit: 2 Minuten
Der Initiative aus der Mitte der Bürger gehören Menschen aus Kirchengemeinden beider Konfessionen an, Ortshistoriker und Privatleute aus mehreren Ortschaften. Angestoßen hat das Projekt Marion Reiter, die die Stolperstein-Aktion aus Wiesbaden kennt, wo sie sie seinerzeit in der Jugendarbeit begleitet hat. Unterstützt wird sie in der Hahnstättener Arbeitsgruppe unter anderem ...
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Persönliches Gedenken an eine Zeit der Entmenschlichung

Ein „Kunstprojekt für Europa“ hat Gunter Demnig mit den Stolpersteinen entwickelt. Die bronzenen Plaketten, montiert auf einem Pflasterstein, geben den Namen und zentrale biografische Daten von Opfern des NS-Regimes wieder. Feierlich verlegt werden sie von Demnig vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz des Ermordeten.

Ziel des Künstlers ist es, „die Erinnerungen an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer“ lebendig zu halten. Zehntausende Stolpersteine hat er seit 1996 verlegt, neben Deutschland etwa in Österreich, Italien, Polen, Spanien, den Niederlanden, der Slowakischen und der Tschechischen Republik.
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