Plus
Diez/Gießen

Versorger fragen kritisch: Was bedeuten Windräder fürs Grundwasser?

Von Heinz Burkhard Westerweg
Blick auf den Höhezug über Diez und Altendiez: Rechts sind die Eppenröder Windräder zu erkennen, links befindet sich das Plangebiet für neue Anlagen.  Foto: Heinz Burkhard Westerweg
Blick auf den Höhezug über Diez und Altendiez: Rechts sind die Eppenröder Windräder zu erkennen, links befindet sich das Plangebiet für neue Anlagen. Foto: Heinz Burkhard Westerweg

Hessenwasser und die Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger Rhein-Main bemühen sich nach Schadstoffbelastungen durch Windräder um den Schutz von Trinkwasserzonen, das Regierungspräsidium (RP) in Gießen genehmigt unterdessen der Enercon GmbH in Mainz bis zu zwei Kernbohrungen und bis zu vier Drucksondierungen am Standort der beantragten Windenergieanlagen in Selters – in einer Schutzzone.

Lesezeit: 2 Minuten
Informiert werden muss über die Arbeiten die zur Radeberger Gruppe gehörende Firma Selters Mineralquelle Augusta Victoria GmbH, die zuvor Bedenken gegen die Maßnahme vorgetragen hat. Nicht unbedeutend ist der Vorgang für die Fachinger Mineralquelle, würden doch alle 23 geplanten Windräder in der Verbandsgemeinde Diez im Trinkwassergebiet stehen. Auch dort wurde ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Vögel bedroht

Ein bereits fast fertig gebauter Windpark bei Marsberg-Meerhof im Sauerland ist laut Verwaltungsgericht Arnsberg wegen Verstoßes gegen Umweltverträglichkeit, Bauplanungsrecht und Naturschutzrecht nicht genehmigungsfähig. Die 4. Kammer des Verwaltungsgerichts Arnsberg stellte fest, dass ein erhöhtes Tötungsrisiko für verschiedene bedrohte Vogelarten besteht, das durch die angebotenen Ausgleichsmaßnahmen nicht kompensiert werden kann.

Wiesenweihe, Rotmilan, Mornellregenpfeifer und Wachtel sind durch den Windpark gefährdet – insbesondere Wiesenweihe und Rotmilan stark bedroht. Diese Greifvögel haben kaum eine Chance zwischen Windrädern zu überleben, denn sie fokussieren sich im Flug auf den Boden, um Beute zu erspähen. hbw

Bruch bei Paderborn

Nur zwei Tage nach der Montage ist am 8. März ein neues Enercon-Windrad in Borchen-Etteln auseinander geflogen. Beim dritten schweren Windrad-Vorfall im Landkreis Paderborn innerhalb von zwei Jahren haben sich nach Angaben von Umweltschützern scharfkantige Glasfaser-Partikel in einem Umkreis von rund 800 Metern verteilt.

Weder Eigentümer noch Bauherr WestfalenWind sollen Öffentlichkeit und Polizei unverzüglich informiert haben. Erst nach Meldung durch einen Bürger wurde der Bereich um die havarierte Windenergieanlage großräumig abgesperrt. Enercon und WestfalenWind spielten den Vorfall herunter – die Rotoren seien lediglich „abgebrochen“ und direkt zu Boden gestürzt, hieß es in ersten Meldungen. Wenige Meter neben der zerstörten Anlage werden weitere sieben Windräder des gleichen Typs errichtet. Borchens Bürgermeister Allerdissen forderte umgehend einen Baustopp bis zur Klärung der Ursache: „Wegen der offensichtlichen Gefahr fordere ich den sofortigen Baustopp an den Anlagen. Darüber hinaus muss der Betrieb mindestens gleicher Anlagen eingestellt werden.“ Die Glasfaserpartikel gelten als besonders gefährlich, wenn Weide- und Wildtiere sie aufnehmen. Unter Umständen muss Erde abgetragen werden. Auswirkungen zum Beispiel auf die Heuernte sind unklar. hbw
Meistgelesene Artikel