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Breungenborn

Als die feinen Herren aus Oberstein kamen – Breungenborn

Von Gerhard Müller
Verschlafen lag der Ort in der weiten, offenen Ebene: Obwohl Breungenborn nie mehr als 150 Einwohner hatte, zählte es flächenmäßig doch zu den größten Gemeinden, die Ende der 30er-Jahre geräumt wurden. Foto: Dr. Wilhelm Burger
Verschlafen lag der Ort in der weiten, offenen Ebene: Obwohl Breungenborn nie mehr als 150 Einwohner hatte, zählte es flächenmäßig doch zu den größten Gemeinden, die Ende der 30er-Jahre geräumt wurden. Foto: Dr. Wilhelm Burger

Breungenborn war – was die Einwohnerzahl betraf – der kleinste Ort, der von der Zwangsumsiedlung betroffen war, und hat zugleich eine ganz außergewöhnliche Vergangenheit: Die Gründung des Dorfes dürfte um 976 liegen, als der Mainzer Erzbischof Willigis Waldland roden ließ, um in Kirchenbollenbach ein Gotteshaus zu erbauen. In späterer Zeit ist das Schicksal Breungenborns eng mit dem der Winterhauch verbunden, um die verschiedene Herrschaften jahrhundertelang erbittert stritten.

Lesezeit: 4 Minuten
Ganz kurios auch, dass Breungenborn bis 1570 in zwei Teile geteilt war. Die Dorfstraße war zugleich die Grenze zwischen dem Herzogtum Zweibrücken und Oberstein. Im kleineren Teil des Ortes waren Einwohner Untertanen des Herzogs zu Zweibrücken, während auf der anderen Straßenseite die Herren von Oberstein das Sagen hatten. 1570 standen ...
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Fakten zu Breungenborn

Die Gemeinde Breungenborn war im Gegensatz zu den anderen Orten des Amtes Baumholder nur in geringem Maße mit der Pfalz verbunden. Sie lag vielmehr im ehemaligen politischen Wirkungsfeld der Herrschaften an der Nahe. Verschiedene Funde, wie etwa die römischen Münzen, die 1817 bei Breungenborn entdeckt wurden, zeugen davon, wie bedeutend der Straßenzug war, an dem das kleine Dorf lag.

Der Ort wurde im Jahr 1814 zusammen mit den anderen Gemeinden des ehemaligen Kreises St. Wendel vom Wiener Kongress dem Herzog von Sachsen-Coburg zugesprochen, ehe er 1834 zu Preußen kam. 1938 fiel die Gemeinde vollständig in den Truppenübungsplatz. Ihre Bewohner fanden an verschiedenen Orten in Deutschland eine neue Heimat.
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