Plus
Kreis Birkenfeld

Drittletzter in Rheinland-Pfalz: Schuldenberg des Kreises Birkenfeld wächst und wächst

Von Kutrt Knaudt, Stefan Conradt
Trauer um Elisabeth Jost: Das langjährige Kreistagsmitglied und ehemalige Landtagsabgeordnete war am Samstag im Alter von 84 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Ihr Kreistagskollege Wolfgang Augenstein (LUB) hatte auf dem Platz der „Grande Dame“ der SPD eine weiße Rose und eine Kerze drapiert.  Foto: Stefan Conradt
Trauer um Elisabeth Jost: Das langjährige Kreistagsmitglied und ehemalige Landtagsabgeordnete war am Samstag im Alter von 84 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Ihr Kreistagskollege Wolfgang Augenstein (LUB) hatte auf dem Platz der „Grande Dame“ der SPD eine weiße Rose und eine Kerze drapiert. Foto: Stefan Conradt

Wie soll der Landkreis Birkenfeld diesen riesigen Schuldenberg jemals wieder abtragen? „Wir werden in absehbarer Zeit noch nicht einmal in der Lage sein, den Etat auszugleichen“, sieht Hans Jürgen Noss, Vorsitzender der SPD-Fraktion, keinen Silberstreif am Horizont.

Lesezeit: 3 Minuten
Allein die Kassenkredite, die dazu dienen, die laufenden Geschäfte der Kreisverwaltung in Birkenfeld zu bedienen, sind aktuell auf circa 124 Millionen Euro angewachsen. Hinzu kommen Investitionskredite in Höhe von rund 33 Millionen Euro, sodass der Kreis derzeit insgesamt mit etwa 157 Millionen Euro in der Kreide steht. Im Etatentwurf 2019, ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Keine weiteren AfA-Zahlungen an die Stadt Birkenfeld

Kreis Birkenfeld. Mit 21 Ja-Stimmen bei acht Enthaltungen und drei Nein-Voten hat sich der Kreistag dagegen ausgesprochen, der Stadt Birkenfeld weitere Zahlungen aus den Finanzausgleichsmitteln im Zusammenhang mit der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in der Heinrich-Hertz-Kaserne an die Stadt Birkenfeld zu zahlen. Darüber hatte sich ein Streit zwischen Stadt und Kreis entsponnen. 65.000 Euro sind als Lastenausgleich bereits geflossen. Beim Streit geht es um weitere rund 61.000 Euro und um einen nie unterzeichneten Vertragsentwurf über eine Vereinbarung für die Umverteilung von Landesmitteln, die an den Kreis gingen.

Im Vertragstext genannt sind ausdrücklich die Schlüsselzuweisungen A, B1, B2 sowie die Investitionsschlüsselzuweisungen. Im Gegensatz zum Vertragsentwurf des Landes, der an alle AfA-Standorte ging, fehlt im Birkenfelder Vertragswerk die Vereinbarung über die Verteilung der durch die höheren Schlüsselzuweisungen ebenfalls gestiegenen VG- und Kreisumlagen. Hinzu kommt: Die Vereinbarung wurde nie unterzeichnet, da in der Zwischenzeit die AfA schon wieder aufgelöst worden war.

In der Kreistagssitzung am Mittwoch hatte Immanuel Hoffmann, CDU-Fraktionssprecher im VG-Rat Birkenfeld, für eine Auszahlung der Mittel an die Stadt Birkenfeld plädiert: „Der Kreisausschuss geht fehl in seiner Auslegung. Ich lese in dem Vertrag klar heraus, dass der Stadt das Geld zusteht.“ Es sei auch nicht so, dass der Kreis durch diese Summe beschädigt werde.

Unterstützung gab es von Rainer Böß (Linke), der auf die Integrationsbemühungen der Kreisstadt hinwies, wo man das Geld gut gebrauchen könne. Landrat Matthias Schneider wies darauf hin, dass Integration Sache des Landkreises sei. Die Bürgermeister Bernhard Alscher (VG) und Miroslaw Kowalski (Stadt) waren bei diesem Tagesordnungspunkt auf die Zuschauerstühle verbannt und durften als Betroffene nicht mit abstimmen. Für Hoffmanns Alternativantrag, der Kreis möge auch die angemahnten Mittel an die Stadt zahlen, fand sich mit nur sieben Ja-Stimmen keine Mehrheit.

Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt

Kreisverschuldung liegt erstmals im neunstelligen Bereich

Der Haushalt des Nationalparklandkreises 2019 schließt im Ergebnishaushalt mit einem Minus von 8,678 Millionen Euro ab. Dieses ergibt sich aus Erträgen in Höhe von 130.547.007 Euro, denen Aufwendungen in Höhe von 139.225.061 gegenüberstehen.

Auch der Finanzhaushalt liegt im Negativbereich: Hier fehlen unterm Strich 7,378 Millionen Euro. Bei den Investitionstätigkeiten stehen Einzahlungen in Höhe 5.013.700 Euro 8.482.683 Euro an Ausgaben gegenüber – macht ein Minus von 3.468.983 Euro. Hinzu kommt ein Saldo von 4.338.676 Euro bei den ordentlichen Ein- und Auszahlungen. An Krediten werden 3,468 Millionen Euro neu aufgenommen.

Die Kreisumlage wird nicht erhöht, sie liegt auch 2019 weiterhin bei 44,3 vom Hundert.

Das negative Eigenkapital liegt dem Zahlenwerk zufolge am Ende des Jahres 2019 wohl bei 104.283.298 Euro – und damit erstmals im neunstelligen Bereich. sc

Elisabeth Jost wird fehlen

Idar-Oberstein. Ein Platz im Kreistag blieb gestern leer: Dort, wo normalerweise Elisabeth Jost gesessen hätte, lag eine Rose und brannte eine Kerze. Die Grande Dame der Kommunalpolitik und des Kulturlebens, wie Landrat Matthias Schneider sie nannte, ist am Samstag im Alter von 84 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Seit 1974, also 44 Jahre, gehörte die Sozialdemokratin dem Stadtrat von Idar-Oberstein an.

Seit 1979 saß sie mit kurzen Unterbrechungen im Kreistag. Höhepunkt ihrer politischen Karriere waren die vier Jahre von 1983 bis 1987 im Landtag. Der Landrat wies auch auf ihr Engagement für die Kultur im Kreis Birkenfeld hin. „Was sie allein beim Regionalwettbewerb Jugend musiziert auf den Weg gebracht hat, sucht seinesgleichen.“ kuk
Meistgelesene Artikel