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Hoppstädten-Weiersbach

Idee von Indienhilfe und Umwelt-Campus: Bald Studienchance für frühere Straßenkinder?

Von Axel Munsteiner
Beim Deutschlandbesuch von Pater Franklin Rodrigues (2. von rechts) war der Umwelt-Campus eine von vielen Stationen. Dort erörterte er mit Vertretern der Hochschule und der Indienhilfe die Idee, einigen seiner Schützlinge eine Studienchance im Hunsrück zu geben. Foto:  Jannik Scheer/Umwelt-Campus Birkenfeld
Beim Deutschlandbesuch von Pater Franklin Rodrigues (2. von rechts) war der Umwelt-Campus eine von vielen Stationen. Dort erörterte er mit Vertretern der Hochschule und der Indienhilfe die Idee, einigen seiner Schützlinge eine Studienchance im Hunsrück zu geben. Foto: Jannik Scheer/Umwelt-Campus Birkenfeld

Im 35. Jahr ihres Bestehens will die Indienhilfe Obere Nahe eine Kooperation in die Wege leiten, „die für uns eine besondere Bedeutung und große Signalwirkung hätte“, wie es der Gründungsvater und langjährige Vorsitzende Arnold Meiborg formulierte. Mithilfe von Spenden und Sponsoren soll einigen jungen Menschen, die Pater Franklin Rodrigues einst als Kinder auf den Straßen von Bhopal und Kalkutta aufgelesen hat, die Chance auf ein Studium am Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) gegeben werden. Bei den Verantwortlichen der Hochschule stieß diese Idee – auch wenn noch einige Fragen zu klären sind – auf offene Ohren, wie sich diese Woche beim Besuch von Vertretern der Indienhilfe sowie Pater Franklin und seinen Begleitern am UCB zeigte.

Lesezeit: 3 Minuten
Vorerst sei daran gedacht, dass zwei oder drei junge Inder, die aufgrund ihrer Schulbildung entsprechend qualifiziert sind, ein Studium an der Hochschule starten, erklärte Meiborg. Diese Idee sei, wie er im NZ-Gepräch betonte, im Vereinsvorstand schon mehrfach Thema gewesen und wurde vom früheren Ortschef von Hoppstädten-Weiersbach beim Besuch am UCB ...
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Verein leistet auch Beitrag zur Finanzierung eines Ernährungsprojekts in Kalkutta

Die 1983 in Hoppstädten-Weiersbach gegründete Indienhilfe, die später wegen ihrer großen Mitgliederzahl aus dem Saarland den Zusatz Obere Nahe bekam, finanzierte anfangs vor allem den Bau von Tiefbrunnen für sauberes Wasser im Umfeld von Bhopal, wo Pater Franklin damals wirkte. Später trug der Verein mit seinen Spenden zur Errichtung von Waisenhäusern, Kitas und Schulen bei. Damit konnten Pater Franklin und die Pilar Patres Waisen oder Kindern aus völlig verarmten Familien eine Brücke vom puren Überleben zu einem selbstbestimmten Leben bauen, das auf Schulbesuch und Ausbildung beruht.

Allein in den Waisenhäusern leben aktuell rund 1100 Kinder. Pater Franklin gründete zudem später unter anderem drei Nähschulen für Mädchen, damit sie später die Chance haben, selbst für ihren Lebensunterhalt zu sorgen und das bei einer Heirat nötige Geld mit in die Ehe einzubringen. Zudem richtete Pater Franklin eine Kolonie für 90 Familien ein, von denen ein Mitglied an Lepra erkrankt ist. 2006 rief er zudem das Projekt „One Meal a Day“ ins Leben. Patres des Ordens verteilen seitdem einmal pro Tag einen warmen Teller Reis an bitterarme Menschen, die unter unsagbaren Bedingungen auf den Straßen Kalkuttas leben. Die Indienhilfe Obere Nahe hat 2017 erstmals mehr als 50.000 Euro an Spenden einsammeln können. Der Großteil des Gelds fließt dabei in Franklins Bildungsprojekte, 10.000 Euro werden laut Meiborg als Unterstützung für die Speisung der Armen in Kalkutta verwendet. ax
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