Zusammenspiel aller Akteure ist gefordert
Ein hässlicher Nebeneffekt der Fastnacht: Immer mehr Jugendliche nutzen das Deckmäntelchen des närrischen Treibens, um sich gnadenlos zu betrinken. Auch Drogen spielen bei 14-, 15-Jährigen eine Rolle. Das war schon immer so? Das gehört dazu? Da macht man es sich zu einfach. Die Situation verschärft sich. Wie sagte ein Polizist nach dem Zug in Fischbach? Wenn man alles getrunken hätte, was man an Alkohol beim Fischbacher Zug einkassiert hätte, wären die Beamten zwei Jahre im Vollrausch gewesen … Auch der Müll – tonnenweise leere Flaschen und Dosen – am Straßenrand spricht Bände. Und da wäre da noch der junge Zugteilnehmer, der schon vor Beginn des Zuges gestützt werden musste, weil er bereits betrunken war. Kein schöner Anblick, so macht Feiern keinen Spaß. Und auch so mancher Zugzuschauer kündigte an, diesem chaotischen Treiben nicht mehr beiwohnen zu wollen. Schade für alle Fastnachter, die sich viel Arbeit machen und sich Jahr für Jahr auf die großen Züge in Idar-Oberstein und Fischbach freuen.
Auffällig ist aber auch: Alle Ansprechpartner zur Problematik betonen, ihnen seien letztlich die Hände gebunden. Mehr als die bereits ergriffenen Maßnahmen und Appelle seien nicht möglich. Da herrscht Ratlosigkeit. Wenn Eltern die Verantwortung nicht mehr übernehmen, müssen es andere tun. Ein groß angelegtes Präventionsprojekt im Zusammenspiel aller Akteure: Das könnte für 2018 ein Ansatz sein.
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