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Kreis Birkenfeld

Rückblick auf 2017: Fastnacht im Kreis Birkenfeld – eher „blau“ als „Helau“

Von Vera Müller
So sah es nach dem Zug in Fischbach überall aus. Auch am Straßenrand lagen reichlich Flaschen und Dosen. Vor allem Jugendliche konsumierten deutlich zu viel Alkohol, wie die Polizei, aber auch Zuschauer feststellten.  Foto: Harma-Regina Rieth
So sah es nach dem Zug in Fischbach überall aus. Auch am Straßenrand lagen reichlich Flaschen und Dosen. Vor allem Jugendliche konsumierten deutlich zu viel Alkohol, wie die Polizei, aber auch Zuschauer feststellten. Foto: Harma-Regina Rieth

Da verging so manchem die gute Laune. Andere sagten sogar, dass sie mit dem närrischen Treiben künftig nichts mehr am Hut haben und es noch nie so schlimm wie in diesem Jahr gewesen sei. Mehrere Drogendelikte und eine Körperverletzung vermeldet die Polizei rund um den Fischbacher Zug.

Lesezeit: 2 Minuten
Im Verlauf des Idar-Obersteiner Rosenmontags kam es nach dem Umzug in den Stadtteilen Idar und Oberstein zu insgesamt neun Körperverletzungsdelikten. Von den Beamten erwähnt ist in beiden Fällen jeweils nur die Spitze des Eisbergs. Immer mehr Alkohol, immer jüngere Konsumenten, offenbar machtlose Eltern, ein erhöhtes Aggressionspotenzial: Das sind Fakten, die ...
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Frauennotruf aktiv

Der Frauennotruf Idar-Oberstein in der Mainzer Straße war am dicken Donnerstag und am Rosenmontag Anlaufstelle für Frauen, die mit Blick auf sexuelle Übergriffe etc. Schutz suchten. Das Team des Frauennotrufs war vom Ordnungsamt nach Absprache mit der Polizei angefragt worden, berichtet Notruf-Mitarbeiterin Barbara Zschernack, die den Dienst übernahm.

Die durchaus sinnvolle Aktion sei sehr spontan entstanden und sollte im nächsten Jahr besser kommuniziert werden. Frauen, die einen Ansprechpartner oder einen Schutzraum suchten, sollten wissen, dass es das Angebot in unmittelbarer Nähe des Schleiferplatzes – Zentrum der Straßenfastnacht – gibt. vm

Zusammenspiel aller Akteure ist gefordert

Ein hässlicher Nebeneffekt der Fastnacht: Immer mehr Jugendliche nutzen das Deckmäntelchen des närrischen Treibens, um sich gnadenlos zu betrinken. Auch Drogen spielen bei 14-, 15-Jährigen eine Rolle. Das war schon immer so? Das gehört dazu? Da macht man es sich zu einfach. Die Situation verschärft sich. Wie sagte ein Polizist nach dem Zug in Fischbach? Wenn man alles getrunken hätte, was man an Alkohol beim Fischbacher Zug einkassiert hätte, wären die Beamten zwei Jahre im Vollrausch gewesen … Auch der Müll – tonnenweise leere Flaschen und Dosen – am Straßenrand spricht Bände. Und da wäre da noch der junge Zugteilnehmer, der schon vor Beginn des Zuges gestützt werden musste, weil er bereits betrunken war. Kein schöner Anblick, so macht Feiern keinen Spaß. Und auch so mancher Zugzuschauer kündigte an, diesem chaotischen Treiben nicht mehr beiwohnen zu wollen. Schade für alle Fastnachter, die sich viel Arbeit machen und sich Jahr für Jahr auf die großen Züge in Idar-Oberstein und Fischbach freuen.

Auffällig ist aber auch: Alle Ansprechpartner zur Problematik betonen, ihnen seien letztlich die Hände gebunden. Mehr als die bereits ergriffenen Maßnahmen und Appelle seien nicht möglich. Da herrscht Ratlosigkeit. Wenn Eltern die Verantwortung nicht mehr übernehmen, müssen es andere tun. Ein groß angelegtes Präventionsprojekt im Zusammenspiel aller Akteure: Das könnte für 2018 ein Ansatz sein.

E-Mail an vera.mueller@rhein-zeitung.net

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