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Birkenfeld

Überraschung: SPD setzt bei Bürgermeisterwahl in Birkenfeld auf Jürgen Schug

Von Axel Munsteiner
Jürgen Schug will es wissen. Er bewirbt sich mit Unterstützung der SPD für den Posten als Stadtbürgermeister.  Foto: Holger Noß
Jürgen Schug will es wissen. Er bewirbt sich mit Unterstützung der SPD für den Posten als Stadtbürgermeister. Foto: Holger Noß

Lange wurde darüber gerätselt, wer für die SPD am 26. Mai bei der Stadtbürgermeisterwahl antreten würde – nun sind bei den Genossen die Würfel gefallen, und sie haben einen Kandidaten aus dem Hut gezaubert, mit dem kaum einer gerechnet hätte, der andererseits aber in der Stadt sehr bekannt ist. Die Mitglieder des Ortsvereins haben mit großer Mehrheit den bisher parteilosen Gastronomen und ehemaligen Berufsmusiker Jürgen Schug als Herausforderer von Amtsinhaber Miroslaw Kowalski (CDU) nominiert.

Lesezeit: 4 Minuten
Jürgen Schug, der am Mittwoch seinen 61. Geburtstag feierte, ist zwar ein absoluter Politikneuling, der Inhaber der traditionsreichen Gaststätte Charly’s Place in der Hauptstraße setzt sich aber schon lange mit großem Engagement für die Kreisstadt ein. So wirkt der SPD-Bewerber seit zehn Jahren federführend bei der Organisation des größten Volksfests ...
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Einst mit Grand-Prix-Gewinnerin Nicole oft auf Tour

Jürgen „Schnugga“ Schug ist 61 Jahre alt und ein waschechter Birkenfelder. Er ist seit 17 Jahren mit seiner Frau Andrea verheiratet und hat aus erster Ehe zwei erwachsene Kinder (Janina und Kristina) sowie drei Enkel. Nach der Schule absolvierte er zunächst eine Bäckerausbildung, die er mit dem Gesellenabschluss beendete.

Er war später zudem bei der Bundeswehr und elf Jahre bei der Raiffeisenbank beschäftigt. Eines seiner Hobbys, die Musik, war in den 1990er-Jahren auch lange sein Beruf. Der Gitarrist und Sänger der Gruppe Soundtrack agierte damals mit dieser Formation bei zahlreichen Livetourneen als Begleitband der saarländischen Schlagersängerin und Grand-Prix-Gewinnerin Nicole. Schug war zudem ein guter Fußballer, der mit Ausnahme einer Spielzeit beim SV Weiersbach beim SC Birkenfeld aktiv war und dessen Hochzeiten in den 1980er-Jahren miterlebte. Beim SCB war er zeitweise auch im Vorstand als Schriftführer tätig, und er ist dem Klub bis heute treu geblieben. 1999 wurde Schug Wirt der Stadion-Gaststätte, bevor er 2003 Charly’s Place übernahm. ax

Als klarer Außenseiter nicht viel zu verlieren

Kein Zweifel. mit der Nominierung von Jürgen Schug als Stadtbürgermeisterkandidat hat die SPD für einen Überraschungseffekt gesorgt. Sie hat auch einen Bewerber gefunden, bei dem unbestritten ist, dass er sich zu 100 Prozent mit Birkenfeld identifiziert und der sich vor allem wegen seines Einsatzes beim Prämienmarkt schon Meriten als „Macher“ erworben hat.

Allerdings ist es noch einmal eine ganz andere Hausnummer, eine 7000-Einwohner-Stadt, die etwa im Hinblick auf die Konversion der Ex-Kaserne vor immensen Herausforderungen steht, als Bürgermeister erfolgreich zu managen. Ob das ein Politikneuling schaffen kann, erscheint zumindest fraglich. Ohnehin stellt sich bei der SPD-Kandidatenkür die Frage, warum die Partei keins ihrer arrivierten Mitglieder – an dieser Stelle könnte man etwa die Namen Holger Noß, Klaus Lukas oder Jörg Bruch nennen – ins Rennen geschickt hat? Fehlte ihnen die Zeit oder Lust zu einer Kandidatur, oder mangelte es ihnen einfach an Chuzpe, sich dem Duell gegen den klar favorisierten Miroslaw Kowalski zu stellen und dann eine Niederlage zu kassieren? Das jedenfalls muss man Schug lassen: Wie schon als Fußballer hat er keine Angst, in den Zweikampf zu gehen, und die Birkenfelder Bürger haben mit seiner Kandidatur eine echte Wahl. Anders als man es im Sinne der Demokratie fast befürchten musste, wird der 26. Mai nun doch keine Soloveranstaltung und ein Selbstläufer für den Amtsinhaber. Als klarer Außenseiter hat Schug an diesem Tag auch nicht viel zu verlieren.

E-Mail an axel.munsteiner@rhein-zeitung.net

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