Der erste Bürgerentscheid in Koblenz endete formal so, wie es zu erwarten war: Weder für die Einführung von Ortsbezirken mit Beiräten und Vorstehern noch dagegen gab es genügend Stimmen für ein wirksames Votum – obwohl es sogar dafür fast noch gereicht hätte. Inhaltlich hat sich in der öffentlichen Diskussion der vergangenen Wochen klar gezeigt, dass die Koblenzer keine Ausweitung der Stadtteilgremien wollen – jedenfalls nicht mehrheitlich. Zu deutlich war die Ablehnung sehr vieler Menschen, vor allem solcher, die nicht parteipolitisch engagiert sind. Und das Desinteresse derer, denen die Frage schlicht egal war. Dennoch war mit einer solchen Mehrheit für ein „Nein“ nicht unbedingt zu rechnen. Man hätte vermuten können, dass es vielen reichen würde, einfach nicht abzustimmen. Dass die Motivation für eine Beteiligung bei den Befürwortern höher sein könnte. Es kam anders: Die Koblenzer haben ein mehr als eindeutiges Signal gesendet. Wenn auch die Stimmzahl für einen wirksamen Bürgerentscheid knapp nicht erreicht wurde, ist diese jahrzehntealte Frage damit abschließend beendet – das sollte auch der Stadtrat respektieren. Und die nächste Frage, die jetzt laut werden dürfte, ist wohl klar: Was wird künftig aus den bisherigen acht Ortsvorstehern und Ortsbeiräten?
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