Plus
Andernach

Andernacher Einzelhandel: Stadthausgalerie war Neubeginn nach verheerender Horten-Pleite

Von Martina Koch
Die Ansiedlung der Kaufhauskette Horten in Andernach war umstritten.
Die Ansiedlung der Kaufhauskette Horten in Andernach war umstritten. Foto: Klaus Buchwald (Archiv)

Die leer stehenden Geschäfte in der Stadthausgalerie machen den Andernachern Sorge. Der kürzlich erschienene Bericht in unserer Zeitung über die aktuelle Situation veranlasste unseren Leser Klaus Buchwald dazu, in seinem umfangreichen Archiv zur jüngsten Stadthistorie zu wühlen: Die Geschichte der Stadthausgalerie sei nämlich eng mit dem zuvor gescheiterten Kaufhausprojekt Horten am selben Standort verknüpft, welches seinen Ursprung wiederum im großen Stadtsanierungsprojekt der 70er-Jahre habe.

Lesezeit: 2 Minuten
Die Bilder und Dokumente, die Klaus Buchwald der RZ zur Verfügung stellte, verdeutlichen, dass die Geschichte der Einkaufsstadt Andernach in den vergangenen 40 Jahren recht wechselhaft verlief – und über richtungsweisende Entscheidungen zur Zukunft der Innenstadt teils erbittert gestritten wurde. An das Horten-Kaufhaus, das später unter dem Namen Rupprecht firmierte, werden ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Höhe- und Tiefpunkte der Einkaufsstadt

1977. Der Andernacher Stadtrat beschließt im Rahmen der Stadtsanierung den Bebauungsplan „Hochstraße, Obere Wallstraße, Bahnhofsstraße, Eisengasse“, der den Weg für den Bau einer Filiale der Kaufhauskette Horten ebnet. Das Projekt ist nicht unumstritten: Kritiker fürchten negative Auswirkungen auf den bestehenden Einzelhandel in der Innenstadt.

1979 – Am 13. Oktober eröffnet die Horten AG ihr neues Kaufhaus.

1993 – Der Horten-Aktionär Kaufring übernimmt das Haus Anfang des Jahres und gibt es neun Monate später an die Tochtergesellschaft Rupprecht weiter.

2000 – Die Kaufring AG gibt alle Kaufhäuser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf – darunter auch die Andernacher Filiale. 84 Mitarbeiter erhalten die Kündigung. Im Oktober erklärt sich die Kaufringtochter Moses aus Bad Neuenahr bereit, das Kaufhaus mit weniger Mitarbeitern weiterzuführen.

2001 – Das Citykaufhaus am Stadtgraben, das einst 200 Mitarbeiter beschäftigte und sich in den 70er-Jahren vehement gegen die Ansiedlung von Horten gewehrt hatte, schließt endgültig seine Pforten.

2002 – Die Moses GmbH meldet Insolvenz an und macht die ehemalige Horten-Filiale in Andernach dicht. 24 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Damit gibt es in Andernach nach vielen Jahrzehnten künftig kein einziges Kaufhaus mehr.

2006 – Die Stadt erteilt die Genehmigung für den Bau der Stadthausgalerie. Stadtrat und Einzelhändler hoffen, dass mit der Eröffnung einer Einkaufspassage wieder mehr Kunden in die Innenstadt kommen.

2009 – Am 12. März öffnen die Läden in der Stadthausgalerie zum ersten Mal ihre Pforten.

2018 – Im Jahr vor dem zehnjährigen Bestehen der Stadthausgalerie werden die Mietverträge für die Ladenflächen, die 2019 wie vorgesehen auslaufen, neu verhandelt. Laut Auskunft des zuständigen Verwalters signalisieren die derzeitigen Mieter, dass sie in der Stadthausgalerie bleiben wollen.

Meistgelesene Artikel