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Mayen

Arbeiten in Mayener Marktstraße gehen weiter: Anwohner beklagen Bauchaos

Von Thomas Brost
Aufwendig sind die Arbeiten, die seit Anfang Mai in der Marktstraße vonstattengehen. 
Aufwendig sind die Arbeiten, die seit Anfang Mai in der Marktstraße vonstattengehen.  Foto: Andreas Walz

Wie ein zäher Kaugummi ziehen sich die Pflasterarbeiten in der Marktstraße in Mayen. Ein Ende hat jetzt die Stadtverwaltung vorgegeben: Statt wie vorgesehen Anfang August werden die Arbeiten jedoch erst nach dem Lukasmarkt abgeschlossen sein, wie Oberbürgermeister Wolfgang Treis mitteilt. Derweil steigert sich bei nicht wenigen Einzelhändlern in der Haupteinkaufsstraße die Unzufriedenheit bis zur Weißglut.

Lesezeit: 3 Minuten
„Die bauausführende Firma hat von Tuten und Blasen keine Ahnung“, schimpft Peter Hermann. Sein Schwiegervater betreibt in der Marktstraße ein Bekleidungsgeschäft. Wegen der endlosen Baustelle entstehe der Stadt ein Riesenimageschaden. Gewerbetreibende sprechen von Umsatzeinbußen von 20 bis 50 Prozent in diesem Sommer. 1 Was genau wird zurzeit an der Oberfläche der ...
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RZ-Kommentar: Gebeutelten Händlern entgegenkommen

Thomas Brost zur Marktstraße:

Die Stadt hat es gut gemeint: Endlich sollte der Flickenteppich in der Marktstraße verschwinden, die Fußgängerzone auch für Passanten mit Gehproblemen barrierefrei begehbar sein. Gleichzeitig verfolgte man das Ziel, das Areal aufzuwerten. Über Kunst darf man streiten, ob es jetzt schöner aussieht als früher, liegt im Auge des Betrachters. Ein weiteres Entgegenkommen: Ausbaubeiträge sind keine zu zahlen. Alles gut gemeint, wie gesagt. Was sich entwickelt hat, ist ein Bauchaos. Fristen wurden nicht eingehalten, die Qualität der Arbeiten wird angezweifelt. Die Marktstraße erstickte wochenlang in Lärm und Staub. Ob dieses miserable Baumanagement nur der Firma anzulasten ist? Nicht wenige werfen der Stadt mangelnde Bauaufsicht in der heißen Phase vor. Und das alles auf dem Rücken der Gewerbetreibenden, die der Stadt (überwiegend) treu und brav Gewerbesteuer in den Stadtsäckel spülen. Dass die Stadtspitze Verzögerungen jetzt „sehr bedauert“, ist nachvollziehbar. Aber es hätte der Verwaltung besser zu Gesicht gestanden, das peinliche Schweigen früher zu beenden und mit den Betroffenen offen zu reden. Vielleicht auch darüber, ob etwaige Regressgelder jetzt dem gebeutelten Handel direkt zugutekommen können.

E-Mail: thomas.brost@rhein-zeitung.net

Regressansprüche gegen Baufirma werden geprüft

Seit Anfang Mai werden Teile der Oberflächenbefestigung in der Mayener Marktstraße (Fußgängerzone) saniert. Dabei handelt es sich um die plattenbelegten Flächen, die von dem Mayener Künstler Udo Weingart gestaltet wurden und die mittlerweile große Schäden aufwiesen.

„Trotz Überwachung der Bauarbeiten durch ein externes Ingenieurbüro ebenso wie durch die Bauaufsicht der Stadtverwaltung ist es im Bauablauf zu Verzögerungen gekommen“, erklärt die Stadt in einer Pressemitteilung. Zunächst wurden die benötigten Pflastersteine später als geplant geliefert. Und aufgrund von qualitativen und organisatorischen Mängeln seitens der ausführenden Firma wurden die Arbeiten nach der Lieferung der Steine nicht so effizient wie möglich erledigt.

„Wir sind aber guter Dinge, dass die Arbeiten nun bis Ende November abgeschlossen werden können und werden die Maßnahme auch permanent weiter begleiten“, erläutert Oberbürgermeister Wolfgang Treis. Während des Lukasmarktes werden die Arbeiten ruhen, und die Baustelleneinrichtung wird abgeräumt, sodass sich keine Einschränkungen für die Schausteller und Marktbesucher ergeben. Gleiches gilt für das Festival der Hexen und Magier am 27. Oktober.

Treis sagt: „Selbstverständlich werden wir mögliche Regressansprüche gegen die bauausführende Firma anmelden und auch nur solche Leistungen bezahlen, die mängelfrei durchgeführt wurden.“

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