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Mayen

Intersport Krumholz verlässt Mayener Fußgängerzone: Gibt es eine Filiale an neuem Standort?

Von Hilko Röttgers
Intersport Krumholz verlässt die Mayener Fußgängerzone.
Intersport Krumholz verlässt die Mayener Fußgängerzone. Foto: Hilko Röttgers

Intersport Krumholz wird seine Filiale in der Mayener Innenstadt aufgeben. Den Standort Mayen möchte das Unternehmen aber nicht verlassen, wie Geschäftsführer Oliver Krumholz betont. Vielmehr sei eine Verlegung der Filiale geplant. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Denn am geplanten neuen Standort will die Stadt Mayen den Verkauf von Sportartikeln und -bekleidung eigentlich verbieten.

Lesezeit: 4 Minuten
Intersport Mayen bietet in Mayen seit mittlerweile 38 Jahren Sport- und Freizeitartikel an – zunächst in einem Ladenlokal unmittelbar am Marktplatz und nach einem Umzug seit vielen Jahren in der Fußgängerzone. Aber die Zeiten ändern sich – und damit auch das Einkaufsverhalten der Kunden. „In den vergangenen Jahren haben wir ...
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RZ-Kommentar: Krumholz-Pläne bringen Mayen in die Klemme

RZ-Redakteur Hilko Röttgers zum Intersport-Vorhaben:

RZ-Reakteur Hilko Röttgers.
RZ-Reakteur Hilko Röttgers.
Foto: Jens Weber

Manche Konzepte sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stehen. Gehört das Mayener Einzelhandelskonzept bald dazu? Diese Frage müssen die Verantwortlichen in Mayen nun beantworten. Laut Konzept dürfen innenstadtrelevante Waren nicht auf der Grünen Wiese verkauft werden, um die Händler in der City zu schützen. Zur Grünen Wiese möchte die Stadt per Bebauungsplan das Firmengelände des ehemaligen Eisen Schuy an der Hausener Straße erklären. Genau dort aber will Intersport Krumholz bald Sportartikel und -bekleidung – laut Einzelhandelskonzept innenstadtrelevante Waren – verkaufen. Aus Sicht den Unternehmers ist die Entscheidung logisch: Der alte Standort lohnt sich nicht mehr, am neuen soll es besser laufen. Politik und Verwaltung in Mayen bringt diese Entscheidung jedoch in die Klemme. Natürlich können sie auf den Vorgaben des Einzelhandelskonzepts beharren. Doch das dürfte eine juristische Auseinandersetzung zur Folge haben. Und letztlich wohl den Abgang von Krumholz aus Mayen, also den Verlust von Kundenströmen und Kaufkraft. Will Mayen sich das leisten? Andererseits können die Verantwortlichen den Bebauungsplan ändern, um die Filial-Verlegung zu ermöglichen – und damit möglicherweise einen Präzedenzfall schaffen. Aber wird das Einzelhandelskonzept nicht hinfällig, wenn die Stadt von dessen Vorgaben abrückt? Und: Welche Konzepte für die Innenstadt – und die Grüne Wiese – gibt es stattdessen? So oder so: Die Krumholz-Pläne zwingen die Stadt zu einer weitreichenden Entscheidung. Die Auswirkungen werden den Standort Mayen verändern.

E-Mail: hilko.roettgers@
rhein-zeitung.net

Eisen Schuy: nach 185 Jahren ging Firmengeschichte zu Ende

Die Firma Eisen Schuy war in Mayen eine Institution. Vor Kurzem hat das das über Generationen gewachsene Familienunternehmen den Betrieb eingestellt – eine 185-jährige Firmengeschichte ging damit zu Ende.

Pierre Wagner (links) und Paul Keiffenheim freuen sich, dass Intersport Krumholz in die Räume von Eisen Schuy einziehen will.
Pierre Wagner (links) und Paul Keiffenheim freuen sich, dass Intersport Krumholz in die Räume von Eisen Schuy einziehen will.
Foto: Hilko Röttgers

Die Wurzeln des Unternehmens liegen in einer Eisen- und Stahlwarenhandlung, die Johann Paul Comes am 10. September 1833 in der Marktstraße 50 gründete. Im Jahr 1852 übernahm Comes’ Sohn Johann Anton die Firma später, bevor sie nach seinem Tod 1878 an Nikolaus Thelen verkauft wurde. Der Namen Schuy geht auf Erhard Schuy senior zurück, der das Unternehmen 1908 übernahm und durch die schwierigen Kriegsjahre führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm 1946 Erhard Schuy junior das Unternehmen. Unter seiner Leitung zogen die Unternehmensbereiche „Eisen und Stahl“ sowie „Öfen“ 1956 in neue Geschäftsräume neben der Clemenskirche. Zudem wurde das Firmenangebot um den Bereich „Heizung/Sanitär“ erweitert. Im Jahr 1969 übergab er das Unternehmen an seine Tochter Ursula Keiffenheim, geborene Schuy, deren Mann Paul Keiffenheim ebenfalls ins Familienunternehmen einstieg. Nur ein Jahr später vergrößerte sich das Unternehmen und eröffnete neue Geschäftsräume an der Hausener Straße. Doch es gab auch Rückschläge: 1975 fliegt eine Silvesterrakete in das Vorratslager der Firma an der Marktstraße und verursacht einen Großbrand. Aber die Unternehmer bestehen auch diese Bewährungsprobe. 1989 werden weitere Teile der Firma an die Hausener Straße verlegt. Der gesamte Verkauf von Eisenwaren, Werkzeugen, Gartengeräten- und möbeln ist nun dort zu finden, auch die Verwaltung zieht von der Marktstraße an die Hausener Straße. 2002 gibt das Unternehmen sein Glas-Porzellan-Geschäft in der Marktstraße auf. Im Jahr 2005 treten Tochter Katja Schmemionek, geborene Keiffenheim, und ihr Mann Stefan Schemionek ins Unternehmen ein. Die Firma wird in vierter Generation geführt – bis zum Aus in diesem Jahr. Zuletzt beschäftigte das Unternehmen 32 Mitarbeiter, die laut Paul Keiffenheim nun alle in anderen Firmen einen Job gefunden haben.

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