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Karden

Karneval 1929: Geklauter Schmorbraten hat die Narren beflügelt

Von Karl-Josef Zimmerman
Der Festwagen war unter dem Motto „Haben Sie den Schmor nicht gesehen? Schade!!!“ unterwegs. Das Bild zeigt die Gruppe derjenigen, die am Verzehr des Schmorbratens (Aschenbraten) teilgenommen hatten: Nikolaus Pütz (auf der Deichsel), Heinrich Hamm (mit Teller), Franz Zimmermann (mit Schnurrbart) und Karl Kenn (sitzend). Foto: Archiv Karl-Josef Zimmermann
Der Festwagen war unter dem Motto „Haben Sie den Schmor nicht gesehen? Schade!!!“ unterwegs. Das Bild zeigt die Gruppe derjenigen, die am Verzehr des Schmorbratens (Aschenbraten) teilgenommen hatten: Nikolaus Pütz (auf der Deichsel), Heinrich Hamm (mit Teller), Franz Zimmermann (mit Schnurrbart) und Karl Kenn (sitzend). Foto: Archiv Karl-Josef Zimmermann

Der Rebschnitt war in den Kardener Weinbergen beendet, und die abgeschnittenen Rebzweige, die Wingaartsreve, wie es im moselfränkischen Dialekt heißt, waren in den Wingerten zusammengerafft und zu Schanzen gebunden. Das Schnittgut, das sich gut zum Beheizen der Steinbacköfen und besonders beim Brotbacken sehr gut eignete, lagerte in den Winzerschuppen. Es war üblich, mit dem Rest der ungebündelten Wingaartsreve ein Feuer zu entfachen und in der heiß glühenden Asche einen Braten zu schmoren.

Lesezeit: 3 Minuten
So geschah es 1929, dass Karl Hirsch, Sohn einer Kardener Kaufmannsfamilie, an einem Samstagabend einige Freunde aus dem örtlichen Schützenverein zum Schmorbratenessen einlud. Hausmetzger Jakob Lemler („de Lemlerjäb“) besorgte Schweinekamm, fünf bis sechs Kilo für neun bis zehn Leute. Der Schmorbraten sollte im Gasthaus „Zum Rebstock“ verzehrt werden. Alle Vorbereitungen ...