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Asbach

100 000 Euro: VG Asbach lockt mit Prämie Ärzte aufs Land

Von Michael Fenstermacher
Aufhorchen lässt die Prämie in Höhe von 100 000 Euro, mit der die VG Asbach Hausärzte lockt. Die Maßnahme funktioniert bereits prächtig.
Aufhorchen lässt die Prämie in Höhe von 100 000 Euro, mit der die VG Asbach Hausärzte lockt. Die Maßnahme funktioniert bereits prächtig. Foto: dpa

Die Lage ist ebenso paradox wie potenziell bedrohlich: Die Zahl der Ärzte in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr, aber den Großteil von ihnen zieht es eher in die Großstadt als in die Provinz und eher als angestellte Ärzte an Kliniken als in den anstrengenden Hausarztberuf. Dadurch droht das flache Land immer mehr ins Hintertreffen zu geraten.

Lesezeit: 3 Minuten
Eine Gefahr, die man auch in der Verbandsgemeinde Asbach mit ihren 137 Ortslagen erkannt hat und nun mit spektakulärer finanzieller Entschlossenheit gegensteuert: 100.000 Euro zahlt die VG Hausärzten, die sich verpflichten, für mindestens zehn Jahre im Asbacher Land zu praktizieren und eine eigene Kassenzulassung mitbringen – nicht als Darlehen, sondern ...
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In Neustadt und Buchholz wächst die Zahl der Ärzte

Eine Zulassung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ist neben der Bereitschaft, zehn Jahre im Asbacher Land zu bleiben, Voraussetzung für die Zahlung der 100.000-Euro-Prämie. Warum das so wichtig ist, erklärt Bürgermeister Michael Christ so: „Mit einem KV-Sitz darf eine Arztpraxis 1200 Scheine im Quartal bearbeiten.“ Das bedeutet auch: Ein Arzt ohne eigene Zulassung kann von einem niedergelassenen Arzt zwar angestellt werden, doch die Zahl der Patienten, die in der Praxis behandelt werden können, erhöht sich damit nicht. Ein weiterer wichtiger Faktor: Falls eine Praxis im Asbacher Land aus Altersgründen schließt und kein Nachfolger bereitsteht, kann die KV dessen Zulassung im gesamten Kreis Neuwied neu vergeben − mit der Folge, dass die VG Asbach einen KV-Sitz verlieren würde.

Derzeit gibt es in Asbach vier niedergelassene Ärzte, von denen einer allerdings dauerhaft erkrankt ist. Zum neuen Jahr übernimmt, auch aufgrund der Zuwendung, ein neuer Arzt eine bestehende Praxis. In Buchholz steigt ein neuer Kollege mit Zulassung in die Praxis des ansässigen Hausarztes ein. In Neustadt, wo es derzeit drei Hausärzte gibt, übernimmt ein Ärztepaar, beide mit Zulassung, mittelfristig die bestehende Praxis einer Kollegin, die aber zunächst weiter praktiziert. Nur in Windhagen bleibt mit einem ansässigen Hausarzt alles beim Alten. mif
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