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Kreis Neuwied

RZ-Reportage: Eine Nacht im Baumzelt – schlafen im Blätterhimmel [mit Video]

Foto: Christina Nover

RZ-Reporterin Marion Ziegler wollte es wissen: Kann man in einem Zelt, das fünf Meter über dem Boden in einem Baum hängt, schlafen? Ihre Reportage über eine Nacht im Blätterhimmel. Von Überwindung und Unsicherheit bis hin zu Geborgenheit und Normalität.

Lesezeit: 5 Minuten
Das Baumzelt im Video.  Ein Baum am Waldrand, eine Leiter lehnt daran. Der Blick folgt ihr bis zu dem grauen Dreieck, das in der Krone baumelt. Fünf Meter über dem Boden schwebt dort das Zelt, das mein Bett für diese Herbstnacht sein wird. Bei jedem Schritt tänzelt die Leiter am Stamm, ...
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Ein Bett im Baum, das ist immer frei...

Heimbach-Weis. Daniel Wirges fühlt sich im Wald zu Hause. Kein Wunder, hat er doch seit seiner Kindheit eine ganz besondere Verbindung zu Bäumen. Wann immer es möglich war, kletterte er auf ihnen herum; kein Baum war ihm zu hoch. Aus seiner Leidenschaft hat er einen Beruf gemacht – seit über 30 Jahren ist er schon als Baumkletterer unterwegs. Die Firma von Wirges hat ihren Sitz in Bendorf, in Heimbach-Weis allerdings hat der 52-Jährige sich eine kleine Zuflucht in Waldnähe geschaffen, wo Schwindelfreie in diesem Sommer etwas ganz Besonderes erleben konnten. Eine Nacht im Baumbett.

Daniel Wirges.
Daniel Wirges.
Foto: Christina Nover

„Ich möchte den Menschen spielerisch wieder die Natur näher bringen“, erklärt Wirges. Wenn er von den Nächten spricht, die er im Freien verbracht hat, kommt er schnell ins Schwärmen. „Das ist plötzlich eine ganz andere Geräuschkulisse. Im Wald ist immer irgendwas los“, sagt Wirges. Egal, ob es die Rotte Wildschweine ist, die am Boden nach Futter sucht, ein Fuchs, der durchs Gebüsch schleicht, der nächtliche Besuch eines Uhus oder ein aufgeregter Marder.

Wer in Wirges' Baumbett in der Nähe des Neuwieder Zoos übernachtet, der hat zudem die Möglichkeit, der dortigen Tierwelt zu lauschen und von Löwengebrüll geweckt zu werden. In fünf Metern Höhe hat Wirges ein Hängezelt in einem Baum platziert. Theoretisch könnte das Zelt auch an einem Berghang hängen, dafür sind die Spezialprodukte nämlich eigentlich gedacht. Das hält Wirges jedoch nicht davon ab, sein Exemplar überall dort zu platzieren, wo die Äste stark genug sind. Der höchste Punkt, an dem Wirges einmal übernachtet hat, waren 50 Meter. „Das war in einem Mammutbaum“, erinnert er sich.

So hoch müssen die Gäste fürs Baumbett nicht klettern. Auch der Aufstieg ist komfortabler, Wirges stellt eine Leiter bereit. Sechs Leute haben in diesem Sommer bereits im Hängezelt übernachtet, eine „Versuchsserie“, wie Wirges betont. Die Rückmeldungen der Testschläfer waren durchweg positiv, alle seien ganz „verzaubert“ von dem Erlebnis gewesen. Wirges hofft, im nächsten Sommer noch mehr Menschen für eine Nacht im Baumbett zu begeistern.

Dafür rückt Wirges auch gerne aus: Wer in einem Baum auf dem eigenen Grundstück nächtigen will, dem bietet Wirges das Erlebnis für rund 150 Euro an. „Der Preis hängt davon ab, wie hoch das Bett hängen soll und wo die Örtlichkeit sich befindet.“ Der Baum wird vorher von ihm auf seine Tragtauglichkeit geprüft. Ansonsten steht der Nacht im Baum wenig entgegen. Nur eins sollten die Interessenten nicht sein: „Schlafwandler. Das könnte nämlich gefährlich werden.“ cno

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