Plus
Neuwied

Wenn Zocken zur Sucht wird: Hilfe für Spielsüchtige in Neuwied

Von Simone Funke
Immer mehr Geld beschaffen für die Sucht: Wer nicht aufhören kann, mit Geldeinsatz zu spielen, kann in Selbsthilfegruppen Hilfe finden.
Immer mehr Geld beschaffen für die Sucht: Wer nicht aufhören kann, mit Geldeinsatz zu spielen, kann in Selbsthilfegruppen Hilfe finden. Foto: dpa

Glücksspiel kann süchtig machen: Der Warnhinweis, den Lotteriegesellschaften an ihre Werbung anfügen, ist für Thomas Patzelt zur bitteren Gewissheit geworden. Jahrelang hatte die Spielsucht den heute 48-Jährigen im Griff. Zehn bis zwölf Stunden täglich hat er in seiner schlimmsten Phase vor Automaten und Co. verbracht, bis er im Jahr 2004 mithilfe einer Therapie den Absprung schaffte. Die am eigenen Leib erfahrene Suchterkrankung weckte in ihm den Wunsch, anderen Betroffenen zu helfen. Heute arbeitet der 48-Jährige als selbstständiger Suchtcoach. Er ist seit 2008 spielfrei und genauso heißt das von ihm initiierte Netzwerk, das Betroffene auffangen soll. Unter dem Namen „spielfrei 24“ hat Patzelt seit 2010 landesweit zehn Selbsthilfegruppen für Spielsüchtige und ihre Angehörigen gegründet, eine gibt es seit August auch in Neuwied.

Lesezeit: 2 Minuten
Der Einstieg in die Spirale der Spielsucht erscheint oft harmlos: „Am Anfang ist man von einem schnellen Gewinn angefixt“, sagt Patzelt. „Man ist vielleicht deprimiert, gefrustet, gelangweilt. Da bietet das Glücksspiel eine andere Welt, in der keiner etwas von einem will.“ Schnell werde das Spiel am Automaten oder das Setzen ...