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Montabaur

Interview zur „Westerwälder Kabarettnacht“: Kabarettisten hauen gern unschöne Wahrheiten raus

Egal ob Plastik, Glas oder Blech, kleine oder große Flaschen: Die Gruppe „GlasBlasSing“ holt aus allen Flaschen einen Ton raus. Mal klopfend, mal pustend – die Männer brachten ihr Publikum zum Toben. Fotos: Hans-Peter Metternich
Egal ob Plastik, Glas oder Blech, kleine oder große Flaschen: Die Gruppe „GlasBlasSing“ holt aus allen Flaschen einen Ton raus. Mal klopfend, mal pustend – die Männer brachten ihr Publikum zum Toben. Fotos: Hans-Peter Metternich Foto: Hans-Peter Metternich

Seit einem Vierteljahrhundert veranstaltet die Kleinkunstbühne Mons Tabor im Rahmen ihrer vielfältigen kulturellen Aktivitäten die „Westerwälder Kabarettnacht“ in Oberelbert.

Lesezeit: 2 Minuten
Das kommentieren die Veranstalter so: „Jede Wahrheit braucht jemanden, der sie ausspricht. In Oberelbert kommen seit nunmehr 25 Jahren bei der Westerwälder Kabarettnacht viele, oft unbequeme Wahrheiten ans Licht der Öffentlichkeit.“ Zur Feier des Geburtstages stand neben der Eröffnungsfeier gleich an drei Tagen die Oberelberter Stelzenbachhalle im Fokus der internationalen ...
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Das Duo „BlöZinger“ eröffnet die Trilogie der Westerwälder Kabarettnächte

Wer einen solchen Event wie eine dreitägige Sequenz von Kabarettnächten – gespickt mit Wort und Musik namhafter Kabarettisten und Ensembles – organisiert und realisiert, ist vor Überraschungen nicht gefeit. So erging es auch dem Organisator Uli Schmidt, dem der für Freitag als erster Protagonist des Abends vorgesehene Mathias Tretter kurzfristig wegen Krankheit absagte.

„Ganz Kabarett-Deutschland war auf der Suche nach einem angemessenen Ersatz, fündig geworden bin ich in Österreich“, verriet Schmidt. Das Duo „BlöZinger“ sprang in die Bresche, war aber alles andere als ein Lückenfüller. Die beiden standen schon länger auf der Wunschliste der Kleinkunstbühne. Robert Blöchl und Roland Penzinger philosophierten mit ihrem Wiener Schmäh über Politik, pflegten Small Talk als Zwillinge im Mutterleib, und am anderen Ende der Lebenslinie machten sie sich ihre Gedanken, wie man im Altenheim fremd gehen kann. Ein vortrefflicher Auftakt in die Trilogie der Westerwälder Kabarettnächte. hpm

Reiner Kröhnert bringt geballte Satire-Power zum Frühstück in die Stelzenbachhalle

Kabarettnacht zum Frühstück. Auch keine schlechte Idee der Veranstalter. Beim Kabarettfrühstück am Sonntagmorgen traf mit Reiner Kröhnert geballte Satire-Power auf die Großen der Weltgeschichte. In seinem aktuellen Programm „Kröhnert XXL – Großes Parodistenkino“ ließ der Meisterparodist seine Puppen tanzen und palavern.

Tote Tyrannen trafen dabei auf lebende Legenden. Dabei hatte die political Correctness mal Pause. Seit 30 Jahren zieht Reiner Kröhnert als Kabarettist und Parodist über die Kleinkunstbühnen.

Da ist es nur logisch, dass er auch die Kleinkunstbühne Mons Tabor tangiert. Die Montabaurer „Kleinkünstler“ wissen halt, was gut – nein, sehr gut – tut. Subversive Merkel- und Trump-Parodie trat mit irrwitzigen Rollenwechseln in Konkurrenz mit Boris Becker und Honecker, Seehofer und Martin Schulz. Reiner Kröhnert hat in der Stelzenbachhalle von Oberelbert mit seinen Parodien die Realität auf die Spitze getrieben. Und das beim Sonntagmorgenfrühstück. Einfach köstlich. hpm

In Oberelbert sehnt sich Stefan Waghubinger nach den guten Tagen

Am Samstagabend gastierte Stefan Waghubinger mit seinem neuen Programm „Jetzt hätten die guten Tage kommen können“ in der Oberelberter Stelzenbachhalle. Er war auf dem Dachboden auf der Suche nach sich selbst und fand den, der er mal war, den, der er mal werden wollte, und den, der er ist.

„Sie werden gleich glänzende Unterhaltung in einem verstaubten Bühnenbild erleben“, kündigte Uli Schmidt den Kabarettisten an, der sich zum Meister der geschliffenen Texte, die federleicht durch den Saal schwingen, emporgearbeitet hat.

Die Szenerie mag ja vielleicht verstaubt gewesen sein, doch so, wie Stefan Waghubinger seinem Publikum quasi den Spiegel der eigenen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vor Augen hielt, hätte glanzvoller nicht ergründet werden können. Waghubinger kam tieftraurig und zugleich zum Brüllen komisch daher, banal und zugleich verblüffend geistreich, zynisch und zugleich warmherzig. Vor allem aber war er eins: verdammt gut. hpm

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