Im Jahr 1418 taucht ein erstes urkundliches Dokument von Wied auf. Doch in den Aufzeichnungen von Pfarrer Heinrichs zum Kirchspiel Altstadt wird Wied schon um 1100 mit drei Häusern und 25 Bewohnern erwähnt. Und das Dorf könnte sogar noch viel älter sein.
Denn auf dem Eulsberg bei Wied könnte es schon eine Siedlung der Kelten gegeben haben. Denn die Bergkuppe dort ist völlig eben hergereicht, was nach Meinung von Experten nur durch Menschenhand erfolgt sein kann, so der Heimatforscher Dieter Trautmann. Seiner Meinung nach müssen die Namen Nister und Wied und damit auch der Dorfname keltischen Ursprungs sein.
Aber nicht nur auf den befestigten Höhen wie dem Eulsberg, der in der Flur Burgberg liegt, hätten die Kelten gesiedelt, sondern auch in Höfen in den fruchtbaren Tälern von Wied und Nister, schreibt Trautmann. Als die große Masse der Kelten die Höhensiedlungen verließ, sei in den Talhöfen ein Teil zurückgeblieben. Darauf deuteten viele Namen keltischen Ursprungs hin.
Bis 1459 gehörte Wied dem Grafen zu Wied, von da an dem Grafen zu Sayn. Nach der Landesteilung 1652 gehörte Wied zur Grafschaft Sayn-Hachenburg. 1799 kam es zum Fürstentum Nassau-Weilburg und 1806 zum Herzogtum Nassau. 1866 folgte der Übergang zu Preußen.
1820 beginnen die Aufzeichnungen in einer Schulchronik. 1905 wird die damals neu erbaute Schule eingeweiht. Schon 1958 leistet sich der kleine Ort den Bau eines modernen Dorfgemeinschaftshauses, das heute noch seine Zwecke erfüllt. Seit 1973 gehört Wied zur Verbandsgemeinde Hachenburg.
Besonders interessant ist die Geschichte der Papiermühle, wo heute die Kliniken Wied angesiedelt sind. Sie war eine von einst drei Mühlen im oberen Tal der Wied, die von der Wasserkraft angetrieben wurden und die zur Gemeinde Wied gehörten.
Die Papiermühle wurde 1732 von Johannes Schütz, einem Papiermacher aus Wolfhagen, erbaut. Nach einem Konkurs kaufte ein Forstrat Armack 1792 die Papiermühle, erweiterte sie mit einem Neubau und führte sie zu einem neuen Aufschwung. Papiere aus Wied finden sich heute noch in größerer Menge in den Registraturen Nassauischer Ämter und Behörden. Sie erkennt man am Wasserzeichen mit den Buchstaben AHM (August Heinrich Armack), einer Sonne über drei Sternen und einem liegenden nach oben geöffnetem Halbmond. Die drei Sterne stehen hierbei für die drei Mühlen im Tale der Wied. Dieses Wasserzeichen findet man heute auch im Ortswappen von Wied. Nach einem weiteren Konkurs 1859 erwarb Wilhelm Bohle aus Hachenburg mit seinem Schwiegersohn die Papiermühle, war aber auch der Konkurrenz nicht lange gewachsen. So ging die Papiermühle schon einige Jahre später außer Betrieb.
Auch eine Spinnerei und eine Weberei sowie später eine Schürzen- und Wäschefabrik, die hier um 1920 gemeldet waren, hatten nicht lange Bestand. Nach 1939 betrieb ein Ewald Pöppel für einige Jahre dort eine Privatpension.
Nach einem längeren Leerstand erfolgte dann 1964 der Abriss der Gebäude und der Bau eines Sporthotels. 1974 wurde der Gastronomiebetrieb nach einem Konkurs in die heutigen Kliniken Wied umgewandelt, die bis zum heutigen Tag Bestand haben und nicht zuletzt dafür sorgen, dass das Dorf über die Region hinaus bekannt ist. mm