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Höhr-Grenzhausen

Nach 25 Jahren: Von der Wache wieder zurück zur Inspektion?

Von Stephanie Kühr
Seit mehr als einem Jahr leitet Polizeihauptkommissar Olaf Schmidt die Wache Höhr-Grenzhausen.
Seit mehr als einem Jahr leitet Polizeihauptkommissar Olaf Schmidt die Wache Höhr-Grenzhausen. Foto: Stephanie Kühr

Die Polizeiwache Höhr-Grenzhausen besteht seit 25 Jahren. Ein Grund zum Feiern? Ja und Nein: Seit der Herabstufung von der Inspektion zur Wache ist die Dienststelle nachts nicht mehr besetzt.

Lesezeit: 4 Minuten
Wenn es nach den Beamten der Polizeiwache Höhr-Grenzhausen ginge, würde die Wache zurück zur Polizeiinspektion befördert. Das hieße, dass die Station auch nachts wieder durchgehend besetzt wäre. Schließlich leisten die Polizisten der Kannenbäckerstadt dieselbe Arbeit wie die Kollegen in den Polizeiinspektionen in Montabaur, Westerburg oder Hachenburg. Wie die Kriminalitätsstatistik zeigt, ...
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Ein Fall für die Wache: Vom Kaninchen-Killer bis zum Witwenmörder

Die Polizeiwache Höhr-Grenzhausen kümmert sich um die ganze Bandbreite von Straftaten – von Unfällen, Diebstählen und Betrügereien über Schlägereien und Trunkenheitsdelikte bis hin zu Raub, Erpressung und Mord. Auch bei Kapitalverbrechen sind die Beamten der Schutzpolizei als erste am Tatort und leiten die Ermittlungsmaßnahmen ein, bevor sie die Fälle in der Regel an die Kriminalinspektion in Montabaur oder die Kriminaldirektion in Koblenz weitergeben. Doch Fakt ist: In Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach gibt es jede Art von Verbrechen. Die Beamten der Wache erinnern sich noch gut an diese markanten Fälle:

Sexualmord: Ein 31-jähriger Mann aus Oberhaid, der isoliert bei seinen Eltern lebt, bringt im Februar 2000 seine 70-jährige Nachbarin um und vergeht sich dann sexuell an ihr. Mit einem 30 Zentimeter langen Messer will er die Frau bedrohen, ans Bett fesseln und sie mehrfach vergewaltigen. Dann entgleitet ihm die Situation, er sticht zu und vollzieht sexuelle Handlungen an der Toten. Der Mann ist offensichtlich sexuell gestört und psychisch krank.

Fliegerbombe: Eine 50-Kilo-Fliegerbombe wird bei Bauarbeiten an der Umgehungsstraße entdeckt. Für die Entschärfung im September 2009 muss die Polizei vorsorglich Teile des Stadtgebietes evakuieren und die Sicherheitszonen kontrollieren.

Großmutter beraubt: Ein Duo überfällt im Juni 2013 die Aral-Tankstelle in Montabaur und die Tankstelle in Boden. Später fesseln und knebeln der Räuber (27) und seine Komplizin (21) die 86-jährige Großmutter der jungen Frau, rauben sie aus und lassen sie hilflos einfach zurück. Das Duo erbeutet Schmuck und 1500 Euro Bargeld.

Großbrand bei Reifen Gundlach: Bei dem Großbrand in einem Reifenlager der Firma Gundlach in Ransbach-Baumbach sind im Juni 2017 700 Rettungskräfte im Einsatz. Insgesamt werden über 6 Millionen Liter Wasser und rund 17.000 Kilogramm Schaum verbraucht. Was den Brand ausgelöst hat, wird immer ein Rätsel bleiben, weil die große Hitze alle Spuren vernichtet hat. Die Polizei weist Gerüchte als falsch zurück, in der Halle sei eine Leiche gefunden worden.

Sprengung eines Geldautomaten: Unbekannte sprengen im Februar 2018 in der Nacht einen Geldautomaten der Westerwald Bank im Höhr-Grenzhausener Rathaus. Sie erbeuten eine Bargeldsumme im hohen fünfstelligen Bereich.

Kaninchen-Killer: Der Fall eines Kaninchen-Killers beschäftigt die Beamten der Polizeiwache im April. Drei von fünf Zwergkaninchen einer Familie aus Höhr-Grenzhausen werden tot in ihrem Stall aufgefunden. Gift oder Genickbruch – das kann nicht geklärt werden. Zu Unrecht müssen sich die Beamten Vorwürfe wie fehlende Tierliebe machen lassen, weil sie, wie vorgeschrieben, nach dem Geldwert der Haustiere fragen. Die Tat lässt sich am Ende nicht aufklären, obwohl die Polizei eine Vermutung hat, die nicht zu beweisen ist.

Raubüberfall auf Witwe: Unbekannte überfallen im Juni eine 89-jährige Frau in ihrem Wohnhaus in Höhr-Grenzhausen brutal. Drei Männer dringen am frühen Morgen durch eine geöffnete Tür in das am Waldrand gelegene Haus ein. Die Täter fesseln ihr Opfer und durchsuchten das Anwesen. Der Gärtner überrascht die Täter per Zufall und schlägt sie in die Flucht.

Razzia bei Osmanen-Germania-Chef: Bei einem SEK-Einsatz wird im Juli des Jahres das Wohnhaus eines deutschlandweit hochrangigen Mitglieds der kriminellen Rockergruppe Osmanen Germania in der Rheinstraße in Höhr-Grenzhausen durchsucht und Beweismaterial sichergestellt.

Jüngster Fall: In Nauort gerät am 21. September aus bislang ungeklärter Ursache eine Mülltonne in Brand. Drei Mülltonnen, der Carport und ein Auto werden durch den Brand beschädigt. kür