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Westerwaldkreis

Nach Kritik am Regime für 14 Monate ins KZ: Pallottiner lebten im Dritten Reich sehr gefährlich

Von Dieter Fluck
In der Marienkapelle der Limburger Pallottinerkirche St. Marien erinnert dieses Ölgemälde der Grafikerin und Künstlerin Beate Heinen an das Schicksal von Pater Richard Henkes, den Krankendienst und Seelsorge im KZ Dachau das Leben kosteten.  Foto: Dieter Fluck
In der Marienkapelle der Limburger Pallottinerkirche St. Marien erinnert dieses Ölgemälde der Grafikerin und Künstlerin Beate Heinen an das Schicksal von Pater Richard Henkes, den Krankendienst und Seelsorge im KZ Dachau das Leben kosteten. Foto: Dieter Fluck

22. Dezember 1942: Die Geheime Staatspolizei der Nazis, kurz Gestapo genannt, klingelt Sturm am Pfarrhaus in Eschhofen und nimmt Wilhelm Poieß in Haft. Der Pallottinerpater war zu diesem Zeitpunkt 19 Monate Kaplan in der dortigen St.-Antonius-Pfarrei. Ohne Gerichtsverfahren, geschweige denn Verurteilung, wird der 38-Jährige im Gefängnis in Frankfurt inhaftiert, später 14 Monate im KZ Dachau eingesperrt. Der Priester hatte – wie sein Westerwälder Mitbruder Pater Richard Henkes – Kritik am Regime geübt. Poieß wurde beim Evakuierungsmarsch am 26. April 1945 befreit.

Lesezeit: 4 Minuten
Zwölf Pallottiner der Limburger Provinz, zehn Patres und zwei Brüder, haben eine sogenannte Schutzhaft im KZ Dachau verbringen müssen. Zwei von ihnen, Pater Albert Eise und Pater Richard Henkes, haben dort ihr Leben verloren. Allein im Winter 1944/45 starben in dem Lager 15.000 Menschen. Die Stadt Limburg will Wilhelm Poieß am ...
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Seligsprechungsprozess für Nazi-Opfer aus Ruppach nahm mehr als 15 Jahre in Anspruch

Einstige Dachauer KZ-Priester und der Richard-Henkes-Kreis haben sich seit 1982 für die Seligsprechung des Paters aus Ruppach eingesetzt. Nach der Einigung zwischen der Bistumsleitung und den Pallottinern fand die feierliche Eröffnung des Bischöflichen Erhebungsverfahrens am 25. April 2003 in der Marienkirche der Pallottiner in Limburg statt.

Am 23. Januar 2007 konnte der damalige Limburger Bischof Franz Kamphaus mit einem Pontifikalamt dort den Abschluss des Bischöflichen Erhebungsverfahrens feiern. Die sogenannte Positio, das Grundsatzdokument für eine Seligsprechung, wurde in italienischer Sprache bei der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen eingereicht. Am 11. Dezember 2018 haben sich die Bischöfe und Kardinäle entschieden, Papst Franziskus die Seligsprechung von Pater Richard Henkes zu empfehlen. Der Heilige Vater hat am 22. Dezember 2018 die bevorstehende Seligsprechung verkündet.
Westerwälder Pater Richard Henkes wird seliggesprochen